(Fat Wreck Chords)
Bei manchen Labels merke ich, dass ich alt werde und meine Geschmäcker ändern. Fat Wreck ist leider eins davon. Einige der Bands, die die veröffentlichen, kenne ich einfach gar nicht mehr. Gut, der Markt ist übersättigt, aber ich ärgere ich doch regelmäßig über das, was mir entgeht.
So auch bei Escape from the Zoo. Die Band kannte ich bisher, dabei ist „Countin Card“ schon deren zweite Lp. Und was die hier bieten, ist echt nicht von schlechten Eltern. Basierend auf einer Ska Punk Basis, bitte davon nicht abschrecken lassen, wird einem hier abwechslungsreicher und energetischer Punkrock gebeten.
Als das raue Organ von Sänger Jesse und die deftigen Gitarren hörte, war meine erste Assoziation Leftover Crack, oder, wie in „Learning Curve“, dem Hit der Platte, die Kings of Nuthin. Die passen als Referenz auch aufgrund des massiven Bläsereinsatzes und gelegentlicher Jazz Einsprengsel. Dazu kommt die melodische Stimme von Jesses Frau Veronica, die den teilweise einen folkigen Touch verpasst.
Die beiden haben auch noch die Band Days n Daze, die die Folktendenzen noch mehr ausreizt und quasi eine positivere Variante von Escape from the Zoo ist. Auch absoluter Reinhör Tipp.
„12 Rounds „ist ein schönes Duett der beiden, „Wasted Years“ ebenso.
Langeweile oder Monotonie haben bei Escape from the Zoo keine Chance, Abwechslung wird großgeschrieben. Immer wieder kommen frische Instrumente wie Banjo, Geige etc zum Einsatz, die Stimmen sind variabel eingesetzt, der Sound ist top.
Textlich ist das Ganze eine von Corona beeinflusste Reflexion der Gesellschaft und ein Blick in das Innere von Sänger Jesse.
Eigentlich kann man das Ganze hier kurz machen. So kurz wie, leider auch die Platte mit ihren 11 Songs ist. Ein wunderbares Punkalbum, dass ich sich im Rahmen von den erwähnten Bands, NOFX zu „White Trash…“ Zeiten und evtl. Oxo 86 bewegt.
Frühling und Sommer stehen vor der Tür, hier kommt der erste Soundtrack.
2 ROLAND
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