Am 31.3. erscheint mit „Schall und Rausch“ das neue TOXPACK Album und Ich kann Euch jetzt schon sagen, das da ein FETTES Brett auf Euch zukommen wird.
Da man ein sehr gutes Verhältnis miteinander hat, nutze Ich die Gunst der Stunde und unterhielt mich ein wenig mit „Schulle“ über das neue Album und
über andere Sachen……
Besucht die Shows der Band (Tourdaten am Ende dieses Artikel), denn auch Live ist diese Combo eine Granate!
Moin Schulle!
Wo erreiche Ich dich gerade? Bist du schon mit der Promo-Arbeit zum neuen Album „Schall und Rausch“ beschäftigt, das am 31.3 auf „Napalm Records“ erscheint oder ist es noch eher ruhig?
Moin, Frank.
Die letzten Wochen sind wir gut mit Promo-Arbeit beschäftigt. Hänge auch mal wieder vor dem Rechner, ziehe mir gerade das finale Video zur zweiten Single-Auskopplung rein, beantworte nebenbei noch ein paar Interviews und widme mich jetzt gerne auch deinen Fragen.
Zweite Video Single Auskopplung? Darf man erfahren, um welchen Titel es sich handelt und wann dieser Online geht?
OK, So ist das bei alten Freundschaften, haha! Da gibt man ja meistens mehr Auskunft, als man darf. Wir reden hier vom zweiten Video „Bis zum letzten Ton“, das morgen um 17 Uhr Online gehen wird.
Stellt / schneidet Ihr die Videos selber zusammen oder gibt es ein(e) bestimmte(s) Person / Team, das sich dafür verantwortlich zeigt?
Wir haben die letzten Jahre meistens mit einem festen Filmteam zusammengearbeitet, das auch für die Aufnahmen und den Schnitt zuständig sind. Diesmal haben wir übers Label einen neuen Regisseur und ein Filmteam kennengelernt, mit denen wir unser aktuelles Video in Berlin abdrehten. Grundsätzlich erarbeiten wir uns eigene Ideen und lassen uns ein paar Konzepte vorlegen. Das, was dann am besten passt und umsetzbar ist, wird verwirklicht.
Bevor wir auf das neue Album zu sprechen kommen, würde es bestimmt nicht nur mich interessieren, warum Ihr wieder ein neues Label am Start habt. Wie kam der Kontakt mit „Napalm Records“ zustande? Ich habe mich mal auf deren Homepage umgeschaut und fest gestellt, dass dieses Label überwiegend Metal veröffentlicht. Kam kein anderes Label in Frage oder ist es Euch das Latte, was das aktuelle Label an Musik veröffentlicht?
Wir waren sehr zufrieden mit „Better Than Hell“. Es ist das Hauslabel von unserer befreundeten Band „Betontod“. Als wir aber ein Angebot von Napalm Records bekamen, waren wir sehr glücklich und BTH hat den Grund, das Angebot nicht auszuschlagen, sofort verstanden. Napalm Records ist ein sehr großes Label, sehr professionell aufgestellt und uns öffnen sich dadurch neue Wege. Wie du schon erwähnt hast, es sind viele Bands aus dem Metal-Bereich bei Napalm Records und uns stört es nicht. Wie einige bestimmt wissen, sind wir musikalisch eh nicht so eingefahren. Ein Label, was ausschließlich beispielsweise HipHop-Bands veröffentlicht, hätte uns wohl eher zum nachdenken gebracht.
Dann lass uns mal über das neue Album reden. Gab es eine fertige Vorproduktion oder wurde auch noch im Studio an Texte und Musik gefeilt? Wie lange war der Studioaufenthalt und wer zeichnet sich für die Aufnahme verantwortlich? Sucht Ihr euer Studio selber aus?
Angefangen mit dem Songwriting haben wir schon im Januar 2015. Bis zur finalen Studioaufnahme im September 2016 lag eine lange Zeit dazwischen, wo wir einiges ausprobierten. Es hatte sich auch alles verzögert, da unser Schlagzeuger Zoppel auf Arbeit seinen Fuß 4-fach gebrochen hatte. Ihm ist eine schwere Traverse raufgefallen. Es hätte schlimm ausgehen können, wenn er nicht richtig reagiert hätte. Dadurch wurde unser Studiostart, der zuerst in Frankfurt im „studio23“ bei Micha Mainx angedacht war, immer weiter herausgeschoben. Zoppel sollte sich auch 100 Prozent auskurieren. Das war uns sehr wichtig. Irgendwann hatte Micha Mainx keine Zeit mehr, da er mit der letzten BO-Produktion rundum beschäftigt war und infolgedessen wir uns neu umschauten.
Wir haben dann das Dailyhero Recordings Studio in Berlin-Kreuzberg ausfindig gemacht, wo uns die beiden sympathischen Produzenten Florian Nowak und Marc Wüstenhagen annahmen und betreuten. Wir haben uns sehr darauf gefreut, nach so vielen Jahren doch wieder in unserer Heimatstadt ein Album aufzunehmen. Im Endeffekt hatte es auf das Album und den Reifeprozess eine positive Wirkung. Einige Texte wurden nachträglich im Studio verfasst oder korrigiert. Aber die Songs an sich standen alle durch eine gute vorbereitete Vorproduktion.
Nach dem das Intro der neuen Scheibe verklungen ist, geht es gleich mit dem Kracher Song „Kommerz“ los, in dem es ja darum geht, das viel Scheiße über Euch erzählt wird und das natürlich, wie immer, hinter dem Rücken der Band, sprich: niemand hat Eier, so etwas einem „persönlich“ ins Gesicht zu sagen. Nimmt man sich von solchem Geschwafel persönlich immer noch viel an oder prallt das mit der Zeit an einem ab?
Genau das ist der Punkt. Wir haben immer ein gutes Verhältnis zu unseren Fans gehabt und uns auch gerne mit deren Meinungen beschäftigt. Das wird sich auch nicht ändern. Nachdem Erscheinen des „Friss!“-Albums wurden wir überhäuft von Einträgen, die einfach unterste Schublade waren. Von Leuten, von denen wir noch nie vorher was gehört oder zu denen wir einen persönlichen Kontakt hatten. Dieses Lied handelt von solchen Gestalten.
In „Gib mir dein Geld“ geht es Thematisch um den Malocher, der nur zu gehorchen hat, das am besten noch ohne eigene Meinung und dann für den Mindestlohn. Wie sieht das bei Euch persönlich Arbeitsmäßig aus? Steht Ihr alle in Lohn und Brot oder kann jemand von der Band mittlerweile Leben?
Nein, wir können nicht von der Band leben. Wir ackern alle in verschiedenen Jobs, um unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Tommi ist als TEC mit anderen Bands unterwegs. Zoppel ist Dienstleister in der Veranstaltungsbranche, Erik ist Tischler und im Messebau, Stephan ist Bühnenbauer und im Event-Service tätig und ich halte meiner Frau den Rücken frei, bin Hausmann und Vollzeit-Papa. Ab und zu stehe ich in einer Schweriner Metal-Kneipe namens „Rock Palast“ hinterm Tresen. Deshalb wissen wir genau, wie es ist, wenn diverse Arbeitgeber mit allen Mitteln versuchen dich um deinen Lohn zu prellen oder dich zu verarschen. Wenn deine Rechnungen dadurch auch nicht bezahlt werden können, bekommst du die Hausbesuche und bist am Arsch.
Der Song „Die letzten, die sich noch dagegen stellen“, wurde von Tommi und „Eule / Frank Vohwinkel (Gitarrist bei BETONTOD) gemeinsam geschrieben. Wie kam es denn zu dieser Zusammenarbeit?
Mitten in der Vorproduktion war Tommi mit den Betontod-Jungs auf Tour, lag nach Arbeit mit Stift und Notizblock im Nightliner und hat an den Texten gearbeitet. Soweit ich weiß, war Eule von dem Song angetan und hat dann textlich was dazu beigetragen. Der Song an sich ist aber von Tommi arrangiert und von uns eingespielt.
Wäre es nicht mal wieder Zeit für eine gemeinsame Tour mit „Betontod“? Würde m.M. nach ganz gut passen, zumal Ihr ja auch gut befreundet seid.
Da hast du nicht unrecht. Auf der „Feuer Frei Tour 2010“ waren wir letztmalig zwei Wochen zusammen unterwegs. Ich hab da noch lustige und schöne Erinnerungen, hehe. Na mal schauen, vielleicht klappt es ja mal wieder.
Auf der Toxpack Facebook Seite ist mir aufgefallen, dass Ihr mit einer neuen Bookingagentur,namens „Wizard Promotion“ zusammenarbeitet. Ist M.A.D. jetzt Geschichte?
Du bist sehr aufmerksam. Wir haben noch gar nicht so viel Wind darum gemacht, nur die Kontaktdaten auf der Seite geändert. Unsere neue Booking-Agentur ist Wizard Promotions. Es wird in absehbarer Zeit einiges Neues entstehen. Gute Ideen und Konzepte, die auf uns zugeschnitten sind, werden gemeinsam besprochen. Aber es ist noch zu frisch, hier ins Detail zu gehen. Wir haben 16 Jahre zusammen mit M.A.D. verbracht und es gab – wie in einer Ehe – mal gute und schlechte Zeiten. Wir sind der ganzen M.A.D.-Crew auch dankbar für die Erfolge, die wir über die vielen Jahre zusammen einstreichen konnten. Soviel erstmal dazu.
Unter anderem seid Ihr ja auch für das BÖHSE ONKELZ Festival am Hockenheim Ring gebucht. Es gab ja im Vorfeld einiges an Trouble, was die Band Zusammenstellung betrifft. Bands standen im Line Up, die sich, auch auf Druck von außen, wieder selber ausluden. Im Netz wurde sehr heftig Diskutiert, ob man mit den Onkelz gemeinsam Auftreten soll / darf oder nicht. Es ist ja auch kein Geheimnis, das es mit „Stephan Weidner“ auf der letzten Platte eine gemeinsame Zusammenarbeit gab und das Ihr (kann man das so sagen?) Freunde geworden seid. Hattet Ihr anfangs Bedenken dort aufzutreten oder wurde das innerhalb der Band Diskutiert?
Wir hatten alle zusammen von Anfang an keine Bedenken, da wir sehr objektiv und aufgeschlossen an dieses Thema rangegangen sind. Die Freundschaft zu Stephan entstand 2013, als wir ihn auf zwei gemeinsame Release-Tourneen mit seiner Band „Der W“ begleiteten. In dieser Zeit lernten wir einen sehr persönlichen und offenen Menschen kennen, der uns mit seiner freundlichen Art sehr beeindruckte. Danach blieben wir immer in Kontakt. 2014 sang Stephan mit uns den Song „Nichts hören, sehen, sagen“ ein, der im Kern eine wichtige Aussage in sich trägt und – auch wie bekannt – zu einer Menge Gesprächsstoff führte.
Hat die Tatsache, dass Ihr mit den Stephan Weidner befreundet seit, etwas mit dem OX Boykott gegen Euch zu tun? Denn ein Vöglein zwitscherte mir zu, das die Zusammenarbeit zwischen dem OX und Euch, seit dem gemeinsamen Somng mit „Stephan Weidner“, eingestellt wurde. Was genau war denn da los?
Richtig! Chef Joachim Hiller persönlich hat die Zusammenarbeit mit Toxpack, nachdem der Song „Nichts hören, sehen sagen“ erschien, ohne weitere persönliche Erklärung uns gegenüber, eingestellt. Gerade aus dieser Richtung haben wir mit ordentlicher Unterstützung gerechnet, da wir uns das erste Mal seit Bestehen der Band politisch in diese Richtung öffneten. Ich habe das OX sehr viele Jahre gerne gelesen und mit der Band wurde auch gut zusammengearbeitet. Leider merkt man dann sehr schnell, wo und mit wem man zusammen steht und stehen darf. Du kannst es eben nicht jedem recht machen. Egal ob du, wie in unserem Fall, ein Lied schreibst, was ein deutliches Statement gegen mangelnde Zivilcourage und Alltagsrassismus ist. Anscheinend dürfen so etwas bei diversen Leuten nur die „Sauberen“, die „Guten“, aber nicht wir mit einem Herrn Weidner an Bord. Aber wie sagt man so schön!? Mund abputzen, weitermachen!
Wie sieht es mit der eigenen Tour aus? Nehmt Ihr jemanden mit oder wird es immer locale Vorbands vor Ort geben, die für Euch den Abend eröffnen? Gibt es Städte auf der Tour, die Ihr besonders mögt und auch Städte, in denen Ihr gerne gespielt hättet, es aber diesmal nicht geklappt hat?
Unsere Release-Tour Beginn im April und geht bis Ende Mai, insgesamt 9 Shows. Da sind schon einige Lieblingsstädte dabei wie Rostock, natürlich Berlin und Leipzig. Dann freuen wir uns sehr auf Essen, Immenhausen und Osnabrück, weil diese Shows enge Freunde von uns veranstalten. Zum ersten Mal sind wir in Schweinfurt und Aarburg in der Schweiz. Auf Lübeck im Norden freuen wir uns auch. Wir haben tolle, befreundete Punkrock- und Oi!-Bands dabei. Zaunpfahl werden einen Großteil der Tour mitfahren. Die junge, englische Band Grade 2 ist bei drei Shows dabei. Aggressive aus dem Ruhrpott mischen auch ein paar Mal mit. Harte Worte, Strongbow und Civil Courage sind mit am Start. Also alles schön kunterbunt und abwechslungsreich. Für September ist noch eine zweite Release-Tour geplant. Da packen wir weitere tolle Städte mit rein, in denen wir gerne zu Gast sind. Ich denke mal, dann haben wir auch alles abgedeckt, was uns wichtig ist. Mehr dazu, wenn es soweit ist.
Das ist ein schönes Schlusswort. Ich wünsche Dir / Euch viel Spass auf der Tour und volle Hallen. Letzte Worte?
Ich bedanke mich für dieses ausführliche Interview und ich hoffe, dir gefällt unser neues Album. Wir sehen uns auf Tour!
Prost! Schulle
TOXPACK (Napalm Records)
http://www.facebook.com/toxpack
13.04. Rostock – Mau Club (Germany)
14.04. Berlin – Cassiopeia (Germany)
15.04. Leipzig – Conne Island (Germany)
21.04. Essen – Don’t Panic (Germany)
22.04. Immenhausen – Akku (Germany)
28.04. Schweinfurt – Alter Stattbahnhof (Germany)
29.04. Aarburg – Musigburg (Switzerland)
05.05. Osnabrück – Bastard Club (Germany)
06.05. Lübeck – Riders Café (Germany)
26.05. Drachhausen – Spreewaldrock (Germany)
17.06. Hockenheim – Matapaloz Festival (Germany) NEW
22.06. Gräfenhainichen – With Full Force Festival (Germany)
12.08. Torgau – Endless Summer (Germany)
26.08. Niedergörsdorf – Spirit Festival (Germany)