(Drakkar / Soulfood)
Wow, was ein großartiger Opener, geht es mir durch den Kopf, als „Hier im Dreck“ volles Rohr aus den Boxen dröhnt. Wie eine Dampfwalze, die man nicht stoppen kann, überfährt einen das Lied mit seinen schnellen, harten Gitarren, den treibenden Drums, Rap- und Gesangspart und einem Saxophon als Sahnehäubchen. Woran andere Bands scheitern, scheint der Band ohne Probleme zu gelingen. Sie kombinieren alle Elemente zu einer stimmigen Einheit und einem mitreißenden Sound. Irgendwo zwischen Punkrock und deutschem Rap toben sie sich aus und schaffen ihre eigene Nische. Immer wieder klasse ist der Kontrast zwischen entspanntem Gesang und aggressivem Rap und der dazu passende Soundwechsel.
Manchmal klingt es so, als ob MUFF POTTER und PASCOW zusammen mit KIZ und SUCH A SURGE auf der Bühne stehen. Die fünf wirken frisch und voller Tatendrang, als ob sie mit ihrer Musik die Welt erobern möchten. Genauso toll wie ihre Mucke sind auch die Texte. Hier gibt’s kein inhaltsloses Geschwafel, sondern intelligente Lyrics. Nicht nur der Wutbürger oder Christ bekommt hier sein Fett weg, auch die nimmersatte und dauerjammernde Mittelschicht muss einstecken.
Diese Scheibe kann ich jedem empfehlen, der auch mal über den musikalischen Tellerrand des Punkrocks schauen mag. „Wirf dein Leben weg!“ ist ein klasse Punk-Rock-Rap-Album geworden, das für ordentlich Stimmung in der Bude sorgt.
Note: 2+
East Side Daniel
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