(Contra Records)
Braindance waren eine dieser England Bands, die Anfang der Neunziger von Helen of Oi Records rüber geschwemmt wurden und zwischen 93 und 2000 vier Alben und diverse Singles (u.a. eine Split mit Oxymoron) veröffentlichten, mich aber nie weiter berührten. Gut, ich besitze die erwähnte Split 7“, aber eigentlich auch nur wegen der anderen Seite. Habe auch gar nicht mitbekommen, dass die Band sich schon vor einigen Jahren reformiert hat.
Daher war ich überrascht als „Raise yer Glas“ im Postkasten lag. Die zweite Überraschung kam nach dem Auflegen. Ich hatte Braindance eher als Rumpelkombo in Erinnerung, aber was mir entgegen tönt ist richtig guter, up to Date Oi! Punk. Ok, bei den beiden opening Tracks „Emergency“ und „Upright Citizen“ dachte ich, bitte nicht wieder so eine simple, stumpf Platte, da bei beiden arg auf die Prägnanz der Refrains gebaut wird und so etwas für mich nach der zigsten Wiederholung derer für mich anstrengend wird. Aber ab dem dritten Song „Where we belong“ ändert sich für mich die Fahrtrichtung was und die Songs werden abwechslungsreicher, mal flotter, wie „Anoy Bastard“ oder „He did it“ oder mal hymnenhafter wie „They tried to tell us“.
Ich fühle mich beim Hören sehr oft an spätere Business erinnert, wenn diese auch mehr Gas gaben, auch die Vocals gehen in Business Richtung.
Zum Ende wird „Raise yer Glas“ immer wütender, was Braindance gut zu Gesicht steht, es wird gegen Politiker und Polizisten geschimpft. Passt.
15 Songs gibt es zu entdecken und ich finde, die letzten vier sind die stärksten. Keine bahnbrechende, aber sehr gute Scheibe, die genug Power und Qualität hat 2019 bestehen zu können.
Sollte man mal gehört haben. Welcome back, Gents. ROLAND
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