THE DETONATORS INTERVIEW (12.08.2013)

Als vor einigen Tagen das Album „My World“ der Band „The Detonators“ in mein Haus schneite, war es um mich geschehen, denn was man auf dieser 11 Song CD hört, ist einfach BOMBASTSCH. ein GROSSARTIGER Mix aus Folk und Punk, einfach nur DER HAMMER!!!!!! Besorgt Euch schnellstens diesen Tonträger

Bitte stellt erst mal kurz mit ein paar Worten eure Band und ihre Geschichte vor.

col (Klein)The Detonators spielen einen eigenwilligen Mix aus (Ami-)West Coast-Punkrock und Folk-Instrumenten und bestehen aus 5 Leuten, Aleks (vocs / git), Petar (accordion), Bojan (bass / vocs), Mihajlo (mandolin), Boris (drums). Obwohl wir uns alle schon echt lange und einige schon seit Kindertagen gut kennen, hatten wir vorher nie zusammen in einer Band gespielt. Erst in 2010 haben wir gemeinsam angefangen und seitdem touren wir durch ganz Europa, erst Griechenland, Rumänien, Slowakei, dann Österreich und Deutschland, jetzt auch Spanien und Russland, wir sind vermutlich die am härtesten tourende Band aus Serbien. Bevor wir jetzt in 2013 bei Destiny Records gelandet sind, hatten wir schon im Dezember 2011 eine EP (“RnR keeps me alive”) auf My Heart Records. Ich schätze mal die besondere Band-Chemie zwischen 5 alten Freunden macht das Stücke schreiben und das Einproben gerade ziemlich einfach, wie von selbst, und die vielen Shows haben aus uns sowas wie eine „echte Familie“ gemacht. Das treibt uns an und die Stimmung innerhalb der Band ist grossartig. Ich weiss aus eigener Erfahrung wie schwer es ist mit den richtigen Leuten zusammen zu kommen und genau das ist jetzt eingetreten und ich bin sehr glücklich darüber.

Gratulationen zum neuen Album, wann hattet ihr denn eigentlich die Idee, California-Punk ala Swingin´Utters, Social Distortion oder Hellcat-Style mit Folk-Sound zu kombinieren?

Erstmal dankeschön, wir haben lange und hart daran rumgefeilt. Alle Fünf in der Band kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und brachten ihren Background mit in die Band ein … von Country und Blues bis HC-Punk. Dass das jetzt alles so präzise zusammenkam und in sich geschlossen klingt, liegt sicher nicht nur daran wie wir als Band zusammen funktionieren sondern auch als Freunde, die sich schon ewig kennen.

Punkrock & Folk: Gibt´s eigentlich noch mehr ähnliche Bands in eurer Gegend?

So weit wir wissen, sind wir die einzige Band hier, die so einen Style spielt. Die anderen Bands sind entweder pur Punk oder pur Folk, auch viel Irish Folk. Die Leute hier in der Gegend können unsere Musik in keine feste Schublade stecken und sind jetzt neugierig und fangen so langsam damit an, sich mehr für uns zu interessieren.

Zu eurer Stadt Novi Sad, könnt ihr mit ein paar Worten die Szene eurer Hometown beschreiben?

Novi Sad hat eine grossartige Punk-Geschichte, die ja schon 1978 mit der Band Pekinska Patka anfing. Während der 90er, zu Zeiten von Milosevic-Regierung und Krieg war die Szene in der Stadt sehr gross und stark, viel Streetpunk und Hardcore, die Bands damals alle in Opposition zur Regierung. Danach, mit dem Ende der Milosovic-Ära, als sogenannte „demokratischere“ Politiker an die Macht kamen, gingen nach und nach alle Rock´n´Roll Venues kaputt. Plötzlich wurde alles „Disco“ und alle Punk-Musiker hatten grosse Probleme überhaupt noch Plätze zu finden an denen man auftreten konnte. Das ist auch heute noch so … wir haben viele grossartige Punkbands, aber die spielen meistens in den Nachbarländern, weil es hier bei uns kaum noch funktionierende Veranstalter- und Club-Strukturen gibt.

„Leaving hometown“ – fast alle Songs auf „My World“ drehen sich um Reisen, Abhauen, Touren, weit weg von zuhause…. auf einer „Long Road“. War das auch sowas wie das Konzept der Platte und welche Bedeutung hat es für euch weit weg zu sein?

Eigentlich geht ja nur der Text von “Away from home” wirklich um das echte Reisen und Touren und Abenteuer erleben. Die anderne Lieder wie z.B. „Highway”, “Far Away” oder “My World” sprechen eigentlich mehr von „weg sein“ und „abhauen“ als Bruch und Abgrenzung von all den üblen Angeboten, welche die moderne Gesellschaft dir andrehen will, und das es an dir selber liegt konsequent „Nein“ und „Fuck You“ zu all diesem Unsinn zu sagen und dir eine eigene Welt aufzubauen.  “Another night I am driving on the highway “ bedeutet in diesem Zusammenhang auch der ständige alltägliche Struggle um deinen Zielen näher zu kommen, auch wenn du dabei immer wieder verlierst und auf die Schnauze fällst … aufstehen und nochmal versuchen und dabei nicht die Träume vergessen und weiter machen und die Hoffnung nicht verlieren.

Ihr seid schon oft hier bei uns gewesen, was sind eure tollsten oder schlimmsten Erlebnisse während der Touren in Deutschland, Österreich und Schweiz?

DSC_0137 (Klein)Für uns war dieses Teil von Europa bisher immer absolut „Good Time“! Tolle Shows, gute Crowds, gutes Essen… Generell ist das Touren immer noch ein Abenteuer, alles geht und alles kann passieren. Manchmal müssen wir auf einem Billiard-Tisch schlafen, manchmal schlafen wir über Tage garnicht. „Our tour van switches from a nightclub to graveyard mode in few days period“. Auf der Bühne haben wir fast immer „Gäste“, meistens die Betrunkensten des Abends, manchmal aber auch alte Männer mit Knarren im Gürtel (ja, wirklich!). Es gibt auch immer wieder absurde Technik-Probleme, zum Beispiel falsche Frequenzen beim drahtlosen Akkordeon-Kanal. Während einer Show waren plötzlich nur noch Knallen und Explosionsgeräusche von Petars Akkordeon zu hören, auch aus der PA nach draussen. Wir waren erstmal total angepisst, aber dann kamen nach dem Konzert ganz viele Leute und beglückwünschten uns zu unseren tollen „Special Effects“ und wie gut die zu unserem Bandnamen passen!   Hmmm … es ist echt schwer alle unsere Erlebnisse auf Tour in ein paar Worte zu fassen, kommt auf unsere Konzerte und schaut´s euch an und feiert danach mit uns.

Was plant ihr in den nächsten Monaten?

Wir sind im Moment natürlich voll auf die Album-Veröffentlichung konzentriert, Promo und News, ein Video, die Tour-Vorbereitung… die „My World“ Tour geht von Oktober bis Dezember und Anfang 2014 gehts gleich weiter. Wir werden wieder viel reisen und viele Städte sehen und freun uns darauf mit unseren alten Freunden von überall her zu trinken und viele neue Freunde kennenzulernen.