(Arising Empire)
Auf den ersten Blick alles richtig gemacht, das ANTIHELD-Image stimmt: Der Bandname kommt stark daher, „Ficken für den Weltfrieden“ lockt auf dem Promo Sheet, die selbstbetitelte Schublade „Strassenköter Pop“ öffnet sich sympathisch-verschmitzt, die Songtitel („Vollrausch“, „Mach mirn Kind“) versprechen beste Unterhaltung. Die Realität bzw. das Produkt hört sich leider komplett anders an: Betroffener Deutsch-Pop zwischen BROILERS und PUR. Textlich hühnerbrüstig-schwülstig, musikalisch seicht. Extrem seicht. Komplett konträr zu „anti“, die Popper von ANTIHELD sind nicht dagegen, sondern mittendrin. Das Promo Sheet läßt dann auch rückseitig die Hose runter, nennt das Kind beim Namen: „…besingt die Gratwanderung auf der Passion mitsamt seiner an Fanatismus grenzenden Kraft der Selbstdestruktion“. Noch einer? Gern, hier ein Zitat von Sänger Lucas im O-Ton: „Eine Mischung aus Trauer und Resignation über unveränderte, mit der Zeit nur verschobene, scheinbar unüberwindbare Probleme des Menschseins…“. Noch wach? Schublade: Stromlinienförmiger Youtube-Pop, geklonter Soundtrack für Generation Arschloch (Influencer inklusive) und Mädchen-Versteher. Der Wille allein zählt hier nicht: Der „Goldene Schuss“ verpufft bei ANTIHELD wie ein kastrierter Hardcore-Porno ohne sichtbare Geschlechtsteile. PARADISE
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