Aggressive – Stick Together LP/CD (25.06.2018)

(Contra Records)
Ich bin ja ehrlich, ich habe das Review lange vor mir hergeschoben. Wenn ich was schlechtes über die Band schreibe bekomme ich wahrscheinlich Ruhpottverbot oder einen Hausbesuch…Aber mal ernsthaft, ich hatte das Glück, die Platte schon vor geraumer Zeit in einer Rohfassung hören zu dürfen und freue mich wirklich jetzt das Endresultat in den Händen halten zu dürfen.Aggressive sind für mich so die Durchstarter der letzten Jahre, die Entwicklung seit dem ersten Song „No Matter“ auf dem Son of a Bastard Vol. 7 Sampler, über die „Spit Blood“ Lp und die zig Shows, die die Jungs in ganz Europa gespielt haben, hätte ich damals so nicht erwartet, erfreut mich aber ungemein. Ich muss auch gestehen, dass ich nach den diversen Line Up Wechseln der letzten Zeit, ich Zweifel hatte, ob Aggressive den Standard des Debuts halten können. Aber wurde ich da zum Glück auch eines Besseren belehrt, die neue Platte „Stick together“ übertrifft das Debut um Längen.Los geht’s mit dem Opener „Deep Inside“. Gute Wahl, kurzes Gitarrenintro (hätte für mich ruhig epischer ausfallen können), dann Vollgas und rein in den Chorus. Da passt irgendwie alles. Man merkt auch sofort, dass bei der Produktion, im Vergleich zum debut, viel besser gemacht worden ist. Die Gitarren klingen druckvoll, der Bass ist nicht in den Hintergrund gemischt worden (kommt besonders bei „False Media“ richtig gut zur Geltung) und die Backing Vocals kommen fett. Weiß zu gefallen. Weiter geht es mit „Overdose“, gleich eine guter Kontrapunkt zum hymnischen Opener, kurz, schnell, brachial, zeigt die Hardcore Seite der Band. Danach kommt der Titeltrack, eine Ode an den Zusammenhalt der Szene. Ist der zweitlängste Song auf der Platte und ebenfalls sehr stark. Nach kleinem Intro geht’s im Midtempo voran, wieder Mitgröhlchorus und nette Gastvocals von Sebi/ Stomper 98 und Ramon/ The Upset. Definitv pogotauglich und ein Crowdpleaser. „Black Red Cold“ ist eher rhythmusbetont, die Riffs kommen hart. Man spricht deutsch, zumindest bei „Deine Liebe“, der Song erinnert mich an eine moderne Version alter Verlorener Jungs. Ich bin ja nicht so der Freund deutscher Texte, aber der geht schon klar, etwas Pathos darf schon sein.Bei „Pressure“ ist wieder Hardcore angesagt, aggro Vollbedienung, bevor mit „For the wild ones“ wieder eine großartige Hymne kommt, den Chorus bekommt auch keine gestandende Amiband besser hin, Stars and Stripes könnten hier Pate gestanden haben. „Parasite“ mit Markus/ 7er Jungs als Gastsänger ist 90er Eurocore, sehr wütend. „Hipster“ geht in eine ähnliche Richtung, ist aber nicht so ganz mein Song, weiss nicht genau warum, evtl. zu simpel gestrickt. Dafür reisst „Amok“ das im Anschluss wieder raus. Zum Glück wird auf das im Video benutzte „Gladbeck“ Intro verzichtet, hört man zwar immer mal wieder gerne, aber nutzt sich auch ab. Der Song ist wieder direkt aufs Maul, mit guten Breaks, das Tempo wird zwischenzeitlich rausgenommen, um dann wieder durchzustarten. Hit. Zum Abschluss gibt es dann noch „Goodbye“, einen würdigen Rausschmeissr ala „These Streets“ von Discipline. Verdammt starke Platte, die die Trademarks der Band hält, aber in allen Bereichen verbessert. Songwriting, Produktion, Gesang, alles eine Nummer besser als auf dem Debut. Trotz guter Spiellänge ist für genügend Abwechslung gesorgt, auf ein Cover wurde leider verzichtet, da hätten die Jungs auch noch bestimmt ein paar Schmankeln in der Hinterhand gehabt, aber so kann man sich auf die nächste Show freuen.Definitv ein Streetpunk Highlight für 2018 und ich bin gespannt wo der Weg der Band hinführt. 2+ ROLAND

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