(Scarlett Teddy Records)
„Gib mir viele Singalongs!“ „Gib mir viele Chöre!“ „Gib mir Erfolg!“ Ruft man diese Sätze, erscheint ein dicker BOOZE & GLORY-Schriftzug am Stadion-Himmel. Das neue Album, „Hurricane“ betitelt, ist ein perfekt zusammengesetztes Puzzle aus leicht bekömmlichen Bauteilen:
Aufpolierter Melody Punk Rock, etwas Hard Rock zur dezenten Unterfütterung, hier und da ein Balladen-Part, dann wieder eine Prise Celtic-Sound. Geschüttelt, püriert, auf Betriebstemperatur erhitzt. Dazu die Extra-Portion Singalongs, Chöre, Melodien. XXXL!! Von allem ein bischen mehr. Ganz auf Nummer sicher gehen. Diesmal muß es klappen. „Hurricane“ ist kein wirklicher Hurricane, aber eine sehr souverän komponierte Marketing-Nummer, ein High Gloss Punk Rock-Mock-up. Es werden alle Top 10-Ranking Topics lyrisch verwurstet: Westham-Tribute, Guv’nor, California Sun etc. Alles da. Subculture-Entertainment in Reinkultur, ein wirklich perfekt inszeniertes Stück Casual-Unterhaltung in 12 Akten.
Einziger Abstrich: Das Elton John-Cover „I’m still standing“ bleibt Geschmackssache, da hatte der Candle-Man deutlich mehr Pfiff auf den Stimmbändern. Ansonsten: Knallige Hochglanz-Produktion, professionelle Cover-Gestaltung (Big bouncing DigiPak-Sleeve), nichts wird hier dem Zufall überlassen.
Was fehlt sind Profil, Ecken und Kanten. Die eigene Note. „Hurricane“ ist Fahrstuhl-, Volksfest-, Stadion-und Radio-tauglich. Aber auch komplett ungefährlich, stromlinienförmig angelegt und ruckzuck austauschbar. Eckt nirgends an und will es allen recht machen. Nettes Album, schwierige Mission. Abwarten, wohin die Reise geht. PARADISE
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