Booze & Glory – Hurricane CD (05.12.2019)

(Scarlett Teddy Records)

„Gib mir viele Singalongs!“ „Gib mir viele Chöre!“ „Gib mir Erfolg!“ Ruft man diese Sätze, erscheint ein dicker BOOZE & GLORY-Schriftzug am Stadion-Himmel. Das neue Album, „Hurricane“ betitelt, ist ein perfekt zusammengesetztes Puzzle aus leicht bekömmlichen Bauteilen:

Aufpolierter Melody Punk Rock, etwas Hard Rock zur dezenten Unterfütterung, hier und da ein Balladen-Part, dann wieder eine Prise Celtic-Sound. Geschüttelt, püriert, auf Betriebstemperatur erhitzt. Dazu die Extra-Portion Singalongs, Chöre, Melodien. XXXL!! Von allem ein bischen mehr. Ganz auf Nummer sicher gehen. Diesmal muß es klappen. „Hurricane“ ist kein wirklicher Hurricane, aber eine sehr souverän komponierte Marketing-Nummer, ein High Gloss Punk Rock-Mock-up. Es werden alle Top 10-Ranking Topics lyrisch verwurstet: Westham-Tribute, Guv’nor, California Sun etc. Alles da. Subculture-Entertainment in Reinkultur, ein wirklich perfekt inszeniertes Stück Casual-Unterhaltung in 12 Akten.

Einziger Abstrich: Das Elton John-Cover „I’m still standing“ bleibt Geschmackssache, da hatte der Candle-Man deutlich mehr Pfiff auf den Stimmbändern. Ansonsten: Knallige Hochglanz-Produktion, professionelle Cover-Gestaltung (Big bouncing DigiPak-Sleeve), nichts wird hier dem Zufall überlassen.

Was fehlt sind Profil, Ecken und Kanten. Die eigene Note. „Hurricane“ ist Fahrstuhl-, Volksfest-, Stadion-und Radio-tauglich. Aber auch komplett ungefährlich, stromlinienförmig angelegt und ruckzuck austauschbar. Eckt nirgends an und will es allen recht machen. Nettes Album, schwierige Mission. Abwarten, wohin die Reise geht. PARADISE

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.