(Kidnap Music / Cargo)
Die Kapelle aus 66606 Sankt Wendel/Saarland hat ein Herz für Wortspiele, das macht gleich der Albumtitel klar: „Hot Nights in Saint Vandal“. Wird die Stadtvorderen nur bedingt amüsieren, beim Fußvolk like uns zündet der Witz. Unentzündbar bleibt der Bandname, trotz wilder Grübelei verbleibt seine Bedeutung in kryptischer Finsternis. Vermutlich ein ganz komplizierter Insider. You know what I mean, buddy? Völlig unkompliziert kommt man allerdings musikalisch daher, CHRISTMAS liefert soliden 80er Hardcore-Punk ab. Nennt man heutzutage gern „Oldschool Hardcore“. Rustikal, wuchtig und geerdet, keine Experimente, kein Firlefanz. Dafür mit satt Referenzen: Das Album, bereits der hundertsiebzigste Tonträger in der CHRISTMAS-Diskographie (welche der Waschzettel klar regelt: „…das neue Album klingt weit besser als alle Vorgänger“), könnte beim ersten Durchlauf auch problemlos als POISON IDEA Tribute-Sampler verstanden werden, die omnipräsente Blaupause ist nicht zu leugnen.
Null problemo, kein Vorwurf, eher Feststellung. Der musikalische Stammbaum spricht hier eine recht deutliche Sprache: Genau wie die mächtigen PNW Boozer bedient man sich mit großer Schaufel bei MOTÖRHEAD, eine weitere Verzweigung führt zu TURBONEGRO, welche ebenfalls POISON IDEA verehrten und sich von ihnen schwer beeinflussen liessen. In diesem magischen Inspirations-Dreieck, PI meets MTÖRHEAD und TURBONEGRO, bewegt sich der CHRISTMAS-Sound, und das auf handwerklich sehr gekonnte Weise. 11 englischsprachige Songs über Elvis, Booze und Waterloo + Vinyl-only-Hidden Track, „Hot Nights in Saint Vandal“ erscheint als Vinyl, CD und digital. PARADISE
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