(Contra Records)
Endlich ist der Ruhrpott Steamroller wieder am Start. Drei Jahre ist es schon her, dass deren zweiter Longplayer „Stick Together“ erschien. Drei Jahre, in denen in unserer Gesellschaft viel passiert ist und das hat ordentlich Spuren bei der Band hinterlassen.
„Unbreakable“ ist ein echt wütender Brocken geworden. In 14 Songs kotzt die Band sich richtig aus und hat musikalisch härte- und aggressionstechnisch ein paar Schüppen gegenüber „Stick Together“ draufgelegt. Dem Bandnamen wird hier wirklich alle Ehre gemacht.
Aggressive haben es verstanden alle ihre Trademarks beizubehalten und diese noch auszubauen. „Unbreakable“ bietet alles, vom „in your Face“ Klopper bis zur Hymne. Dazu kommen die immer sehr guten und melodischen Soli und die, gerne mit fetten Gangvocals versehenene, Chorusse.
Eröffnet wird die Scheibe von „Carry on. Kein Intro, keine Gefangenen,direkt aufs Fressbrett, „Three Minutes“ schlägt in die gleiche Kerbe.Da hat sich bei den Jungs ja mächtig Wut aufgestaut, die da sofort mal raus muß. Was da schon auffällt, dass Daniels Gesang sich mächtig verbessert hat. Da ist mehr Volumen drin, er ist tiefer und insgesamt weniger kreischig. Finde ich sehr stark, nur bei „Not just me and you“ kommt es für mich noch übermäßig vor.
Der Titeltrack und „Venom“, mein heimlicher Hit, sind auch so Highspeed Geschosse, die sich sofort in den Frontallappen zimmern, dass du gleich irgendwas zertrümmern willlst.
„Times“ dagegen ist eine Hymne vorm Herrn, da sehe ich schon die Leute vor der Bühne mitgröhlen. Richtig fettes Ding. Für mich ist „Wonderful World“ noch ein absolutes Highlight. Von der Grundstimmung vermittelt es ein Feeling wie der Film Falling Down und ist einfach eine nihilistische, zermürbende Walze. Textlich so eine Mischung aus Sarkasmus und Enttäuschung. Ich muß da an die New Yorker von SFA denken. Der Song ist mir tatsächlich etwas kurz geraten, hätte gerne ausufernder sein dürfen.
Natürlich darf auch der deutschsprachige Song nicht fehlen, bin ich ja nicht so der Fan von, funktioniert hier aber ganz gut. „Glanz und Gloria“ heißt das gute Stück und dreht sich um die „Szene“. Hat starke Stars and Stripes Vibes, was bei dem Thema ja auch passt.
Beim Abschlußtrack wird es emotional. „Meet again“ ist ja schon von der limitierten und ruckzuck ausverkauften Single bekannt und ist einem verstorbenen Freund gewidmet. Gänsehaut.
Aggressive haben auf „Unbreakable“ all ihre Stärken ausgespielt und die Messlatte in Sachen Streetcore extrem hoch gelegt und jeder andere Release wird sich an der Scheibe messen lassen müssen. Ich denke nicht, dass die Scheibe 2021 noch getoppt wird. Well done Gents.
ROLAND
Antworten