(Defground Records)
Endeavour kommen aus Berlin, gibt es seit 2010 und bringen jetzt mit „Island of Sirens“ ihr zweites Album heraus. 11 Jahre, zwei Platten, das ist nicht viel Output. Aber lieber wenig Platten machen, dafür dann aber richtig gute. Und das machen die Herren von Endeavour. Ich gestehe, dass die Band bisher an mir vorbeigegangen ist, aber ich habe mir beide Werke in der letzten Zeit sehr häufig angehört und das, was ich geboten bekommen habe, ist schon klasse.
Wenn die Bezeichnung des Sound die Worte Metal und Core zusammen verwendet, bin ich meistens schon auf der Flucht vor schlechten Beatdowns und cheesy Cleanvocal Refrains. Hier macht eine kleine Silbe den Unterschied, Endeavour machen Metal/ Hardcore. Und dann passt´s auch. Der Sound kommt hart und direkt, ohne großes Geschnörkel.
Los geht’s mit „Violent Creatures“, das ja auch vorab schon als Single veröffentlicht wurde. Kurzes atmosphärisches Intro, dann gleich in die Vollen. Endeavour überrollen dich erstmal mit fetten Riffs und so gewaltsam, wie wir Gesellschaft im Text mit der Umwelt umgehen. Zerstören um jeden Preis.
„For what it´s worth“ nimmt sich etwas zurück, verfolgt aber die gleiche Richtung wie der Opener und der anschließende Titeltrack komprimiert die Energie und überzeugt mich mit seiner Gitarrenarbeit und seinem intensiven Ende, wo Sänger Hannes mal aus sich herauskommt.
„The Prey“ ist nach den ersten drei Powersongs, eine leichte Verschnaufpause. Catchy Refrain, ein paar Elektroeinsprengsel und aufgrund seiner Lännge von fast sechs Minuten epischer angelegt. Definitv ein Highlight der Scheibe. Ob ich die letzte orchestrale Minute unbedingt gebraucht hätte, sei dahin gestellt. Ist aber ein gutes Break zum, meiner Meinung nach, melancholischen „What exceeds our Minds“ und dem aufkommenden Gewitter „The Deep“. Hier schlägt die Hardcore Seite der Band voll durch.
„Downer“ ist ein eben Solcher. Düster, zäh, ausufernd, saugt der Song dich auf, gönnt dir bei einem atmosphärischen Zwischenpart mit female Vocals eine Verschnaufpause, bevor er dich wieder in die Dunkelheit ausspuckt.
Zum Abschluß dieser starken, abwechslungsreichen Platte gibt es mit „The Legacy“ nochmal einen mit dem Hammer.
Ich gebe zu, ich hatte anfangs Vorbehalte gegen die Scheibe, aber je öfter ich sie gehört habe, desto besser gefiel sie mir. „Island of Sirens“ ist ein Grower, auf dem es viel zu entdecken gibt und es auch verdient hat, entdeckt zu werden.
Dazu kommt ein druckvoller, transparenter Sound und ein zur Stimmung der Scheibe passendes Artwork.
Einziger Nachteil, wenn ich das richtig verstanden habe, „Island of Sirens“ ist ein digital only Release. Vielleicht ist das zeitgemäß, aber einen physischen Release hat das Teil auf jeden Fall verdient.
Auschecken! 2 ROLAND
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