(freidenkerbooking@gmail.com)
Politpunk. Was für ein sonderbarer Begriff. Aber das trifft es hier wohl am ehesten. 9 Songs. Gegen Nazis, gegen Homophobe, gegen ein Flüchtlingsfeindliches Europa, gegen Kapitalismus, gegen Kinderfickende Bischöfe,gegen die Böhsen Onkelz, ein antifaschistisches Manifest (mit Faust hoch), ein nachdenklicher Appell an alle und nochmal die Akustik Version des Europa ist (inzwischen) Scheiße Songs. …….Hmmmmm……Dass die Jungs aus Trier das Richtige meinen und wollen, will ich hier auf keinen Fall dementieren. Leider ist die Musik insgesamt etwas dünn geraten,was den Originalitäts-und Widererkennungsfaktor angeht und das ganze kommt irgendwie ein wenig angestrengt daher….Ich fühle mich mitunter etwas unangenehm an obskure aber in jedem Fall sehr ambitionierte lokale Bands der 80er Jahre erinnert,die einem in Locations wie Falkenheimen begegnet sind. Die Eltern der Protagonisten oft Pädagogen und Sozialarbeiter. Am beklagenswertesten finde ich jedoch die Humorlosigkeit und das Pathos mit dem bis auf bei „lieber Blümchen als Böhse“ weitestgehend zu Werke gegangen wird: „du bist alles – dein Volk ist nichts“…
Das mag zwar wahr sein, erreicht mich aber im Gesamtkontex als purer,wenn auch liberaler Populismus. Trotz allem ist die CD überraschend gut produziert und es ist auch nicht vordergründig die Musik, sondern das Oberlehrerhafte, was mir schon nach 2 Stücken gegen den Strich geht,auch wenn einem vom rein musikalischen Standpunkt her vieles schon nach ein paar Takten recht bekannt, nahezu vertraut vorkommt. Vielleicht bin ich aber auch schon 30 Jahre aus der Zielgruppe heraus gewachsen. Von mir, weil sie zwar das richtige wollen aber Bands wie z.B. Crass das in meinen Augen ihrerzeit sehr viel besser hin bekommen haben Punk und Politik unter einen Hut zu bekommen. Es ist zwar laut. Aber ist es wirklich Punk? 3-…………Kai
Antworten