Skinhead Invasion of London 2013 – Oi! Oi! Oiropa! (11.10.2020)

Freitagmorgen 4:30 Uhr ist eine super Zeit zum Aufstehen – na ja eigentlich nicht, aber wenn man ein großartiges Wochenende in London vor sich hat, geht es doch ganz gut. Per Taxi zum Flughafen geht auch ganz gut und dann ab zum Schalter um die Koffer schon mal auf die Reise zum Flugzeug zu schicken klappt auch. Mike, Sandra und Phil sind ebenfalls bereits angekommen als wir den Flughafen für ne Zigarette wieder verlassen. Somit ist unsere kleine Reisegruppe Ruhrpott vollständig. Auch die anderen werden ihre Koffer schnell los und die Sicherheitskontrolle passieren wir alle ohne Probleme. Außer Sandra die man wohl für Terrorverdächtig hält muss kurz zu einem Abstrich auf chemische Substanzen mitkommen, wird aber auch sofort wieder „freigelassen“. Was macht man also nun um halb 7 an einem Flughafen? Natürlich erst mal ein Bier holen und ab in die Raucherlounge. Da das Bier am Flughafen doch ein wenig teuer ist, steigen wir schnell in unseren Flieger und hoffen darauf bald den Getränkewagen neben uns zu haben. Das passiert auch recht schnell nur bekommen wir erst mal nur ein Brötchen und einen Orangensaft. Bier hat man um diese Uhrzeit nicht im Wagen dabei und wir müssen warten bis die gute Dame ihre Runde beendet hat. Wenige Minuten später kommt sie dann auch schön brav mit 3 Dosen Bier zu uns zurück. Proooost!

In London trifft man dann schon an der Passkontrolle auf die ersten Kurzhaarigen. Sonst geht wieder alles recht schnell, nur das wir noch 1 ½ Stunden warten müssen bis die Nebenzeit in London beginnt und damit unser Ticket deutlich günstiger wird. Der Kiosk am Flughafen bietet 4 Dosen Bier für 6 Pfund an und hilft uns damit die Zeit zu überbrücken. Die anschließende Fahrt mit der Bahn kommt uns wie eine halbe Weltreise vor, aber irgendwann stehen wir dann endlich auf der Finchley Road und können unsere Sachen ins Hotel bringen. Von dort geht es direkt weiter zum Wetherspoons gegenüber, um auch endlich mal zu frühstücken. Dort gibt es ein Sparmenü wie es besser nicht sein kann: Burger + Bier für etwas über 5 Pfund – kann man echt nur empfehlen! Die nächste Zeit verbringen wir dann erst mal auf unseren Zimmern. Die Einen wollen sich etwas ausruhen, die anderen wollen sich für den Abend startklar machen…. War aber auch wieder klar, dass ich der Einzige bin der pünktlich unten vor der Tür steht. Per Bus geht es nun nach Camden Town, wo wir Pedro noch kurz einsammeln und uns dann direkt das erste Mal in den Elephant’s Head begeben. Dort haben sich bereits schon viele bekannte Gesichter eingefunden und die ersten Begrüßungen benötigen eigentlich keine Englischkenntnisse! Als wir endlich einen Platz gefunden haben trudeln auch Gimp Fist, zumindest Mike und Chris, ein und wir müssen doch auch endlich mal etwas englisch sprechen. Zum Fiddler’s Elbow geht’s dann mal wieder mit einem Taxi, was sich dann aber doch als etwas lächerlich erweist, bei höchstens 2 Min. Fahrzeit. Immerhin gab es vorher noch eine ordentliche Portion Chinese Takeaway… hey hey woo woo wo! Der Pub in dem der „Nighter“ (von 8 – 1 Uhr!!!!) stattfindet, ist bereits jetzt (ca. 8:30) mehr als gut gefüllt und wir finden nur schwer einen Platz an dem man sich entspannt auf den Abend einstellen kann. Hier zeichnet sich nun endgültig ab, dass es doch verdammt viele bekannte Gesichter vor Ort gibt. Europa fällt in London ein und die Einheimischen scheinen kampflos das Feld zu räumen…. Komische Sache!! Nach dem langen Tag will ich allerdings nicht mehr so wirklich mit der ganzen Sache hier warm werden. Der Laden ist bis in die letzte Ecke gefüllt und an der Theke verbringt man gefühlte Jahre bis man endlich wieder was zu trinken bekommt. Außerdem steigt mir langsam der lange Tag in den Kopf und da Saskia das ähnlich sieht verabschieden wir uns schon gegen 11. Das funktioniert aber nicht ohne noch weitere Bekannte auf dem Weg zu treffen und zu begrüßen. Ein Bier noch an der Hotelbar und als ich dann im Bett drüber nachdenke, wann ich noch mal runter gehe um zu schauen ob Mike und Phil noch ein Bier mit mir trinken wollen, bin ich schon eingeschlafen….

Ich schlafe an solchen Wochenenden ja meistens nicht besonders lange, aber als ich dann am nächsten Morgen um 7 Uhr wach werde, bin doch etwas genervt. Immerhin gibt es in unserem Hotel ein sehr gutes und umfangreiches Frühstück, was ich mir auch direkt mal einverleibe. Danach kommt doch noch mal etwas Bettschwere auf und ich schlafe noch mal bis mich Mikes SMS zwecks Frühstücksverabredung weckt (doppelt hält besser!). Gegen 11 Treffen wir uns dann wieder vor dem Hotel zwecks Shoppingtour durch Camden. 2 Mitstreiter hält es aus verschiedenen Gründen im Bett und so machen wir uns nur zu dritt auf den Weg. Bei den Menschenmassen die da an einem Samstagmittag rumlaufen bin ich mir allerdings sehr schnell nicht sicher, ob das so eine gute Idee war. Also machen wir uns auf die Suche nach dem OiOi The Shop und geistern erst mal etwas planlos über den Stables Market. Glücklicherweise trifft man hier ja alle 5 Meter ein bekanntes Gesicht und so kommen wir dann auch irgendwann in den Tiefen des Marktes an. Von den Bands die sich hier um 1 Uhr einfinden wollten ist allerdings noch kaum eine Spur zu finden. Immerhin hat sich Mike von Gimp Fist schon eingefunden, sieht allerdings nicht besonders fit aus. Als wir uns dann wieder verabschieden, um mal mit dem ersten Bier zu beginnen, verrät sein Blick etwas von bösen Geschichten der letzten Nacht…. Auf dem Weg zum Pub treffen wir dann auf Sebi Stomper der uns munter von seiner 3 Stunden Jogging-Sightseeing-Tour durch London erzählt!!! Kein Alkohol, zuviel Alkohol, irgendwie scheint es da auf beiden Seiten komische Auswüchse zu geben. (Eigentlich spricht hier nur der pure Neid aus mir aber datt verrat ich keinem!) Uns schmeckt das Bier jedenfalls schon wieder sehr gut und da es am Lock17 einen Biergarten gibt, können wir auch endlich mal Bier und Zigarette gleichzeitig genießen. Der Anschließende Schwenk über den nächsten Markt ist relativ erfolglos, dafür sind wir um die Erkenntnis reicher, dass man selbst in London unseren Portugeier Pedro verehrt. Zurück am OiOi The Shop sind nun auch Stomper 98 endlich mal komplett angetreten. Auch Contra’s Hechti ist vor Ort! Nur Sunny Bastards schicken nur ihren Praktikanten und den Innenarchitekten! ;-) Uns zieht es aber recht schnell wieder dahin wo es Bier gibt, japp, Elephant’s Head-Besuch Nummer 2! Von dort aus geht es im strahlenden Sonnenschein zurück ins Hotel.

Nach einer kurzen „Umbaupause“ ist unsere Reisgruppe Ruhrpott dann auch endlich wieder komplett und wir machen uns direkt wieder auf den Weg zurück! Ihr ahnt es schon: Elephant’s Head-Besuch Nummer 3! Da es mittlerweile doch schon recht spät geworden ist, verbringen wir dort auch nur kurz unsere Zeit und mit einem kurzen Zwischenstopp beim Chinesen geht es direkt weiter zum Dome wo der heutige Tanztee stattfinden soll. Vor dem Laden hat sich bereits eine ordentliche Schlange gebildet und in Ermangelung an mutigen Schmuggelkünstlern seitens der Bands, muss Mike seinen Rhabarber-Schnaps direkt vor der Tür zum Abschuss freigeben. Dabei hat er allerdings auch keine großen Probleme Abnehmer zu finden. Mit viel Spaß und Gequatsche vergeht die Wartezeit am Eingang eigentlich recht schnell und wir betreten die Halle der Skinhead Invasion. An dieser Stelle schon mal vielen Dank an Stomper und Gimp Fist für die Gästelistenplätze! Direkt am Eingang werden wir direkt mal von einem kleinen Buffet empfangen und ich frage mich kurz, ob ich versehentlich in den Backstagebereich gelaufen bin. Aber nein, Bill und sein Team sorgen wirklich ordentlich für ihr Publikum. Auch der Bierpreis mit 3,50 Pfund ist mehr als fair und somit kann der Abend nun endgültig beginnen.

Den Anfang machen Stomping Ground. Solider Oi-Sound der nicht besonders begeistert aber auch nicht schlecht ist. Der Sänger ist wohl auch stark heiser, wie man bei den Ansagen merkt – da kommt nicht viel mehr als ein Krächzen raus! Dafür singt er aber eigentlich noch ganz gut. Die 25 Minuten von Stomping Ground gehen schnell vorbei und schon stehen die 25 Minuten von Gimp Fist an. Die liefern wie immer einen großartigen aber auch einen viel zu kurzen Auftritt hin. Während Gimp Fist spielen füllt sich die Halle auch endlich mal etwas mehr, denn die Schlange am Eingang hält doch recht viele sehr lange vom Einlass ab. Immerhin wird nun auch vor der Bühne endlich mal gefeiert und die 3 Gimp Fister bekommen noch das ihnen gebührende Feedback aus dem Publikum. 2 Seiten Vorgeplänkel und das Konzert ist nach ein paar Zeilen zur Hälfte schon vorbei… leider geht es an diesem Abend aber genauso schnell. Nun stehen nämlich auch schon Stomper 98 auf der Bühne. Das Stomper 98 ebenfalls mal wieder einen großartigen Auftritt hinlegen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Das Publikum ist nun auch erwacht und feiert recht fleißig mit. Einzig der „Glatzen-Chor“ ist diesmal nicht ganz so imposant wie sonst, was aber auf Grund der einen oder anderen Sprachbarriere wohl nicht verwunderlich ist. Trotzdem vernimmt man doch sehr viel Mitgegröhle aus dem Publikum. So schnell wie auch Stomper schon wieder vorbei sind stehen Booze & Glory auf der Bühne und beginnen ihr Set. Nun ist die Party im Saal doch schon nahe am Höhepunkt. Auch Booze & Glory machen wieder Spaß ohne Ende und das Publikum feiert fleißig mit. Endlich wird auch mal „London Skinhead Crew“ live gespielt und sorgt natürlich für entsprechendes Feedback im Publikum. Nach Booze & Glory brauchen dann viele doch mal eine etwas längere Pause und so wird es doch recht eng auf dem Bürgersteig vor dem Laden. Als ich wieder in der Halle ankomme haben The Templars bereits losgelegt. Irgendwie sind aber eine ganze Menge nicht zum Rauchen sondern zum Abhauen nach draußen gegangen, denn es ist doch ein ganzes Stück leerer geworden in der Halle. Mir gefallen The Templars heute auf jeden Fall deutlich besser als auf dem Endless Summer vor 2 Jahren. Während Templars weiter für eine großartige Stimmung vor der Bühne sorgen wird es hinten immer leerer und zum Schluss ist eigentlich nur noch der Bereich vor der Bühne voll. Dort wird aber unvermindert weitergefeiert. Irgendwann beenden dann auch The Templars ihr Set und die Party geht mit Musik vom Band weiter. Zwischendrin geht es damit weiter womit man eigentlich das ganze Wochenende nie aufgehört hat: quatschen, trinken und viel lachen! Leider werden die Rollos der Theke viel zu schnell runtergelassen, so dass wir gezwungenermaßen den Weg Richtung Hotel antreten müssen. Gut das wenigstens unsere Hotelbar durchgehend geöffnet hat. Doch das Stehvermögen unserer Reisegruppe hat sich nach den zwei Tagen in London doch schon deutlich verringert so dass wir uns recht schnell in unsere Betten verabschieden.

Den Sonntag verbringen wir dann bis zur Abreise per Bahn wieder im Wetherspoons gegenüber, nur das wir diesmal das Sparmenü ohne Essen nehmen und der ein oder andere auch eher eine Cola vorzieht. Die Fahrt zum Flughafen vergeht diesmal eigentlich recht schnell und wir kommen pünktlich am Flughafen an. Leider kann man das nicht von unserem Flieger behaupten denn zum Abflugzeitpunkt steht auf der Anzeigetafel anstatt eines Gates immer noch „Please wait“! Irgendwann werden wir dann zu einem Gate geschickt, das laut Aushang ca. 20 Minuten Fußweg entfernt liegen soll – na super! Immerhin bekommen wir dort Unterhaltung durch einen recht stark betrunkenen Herren. Erst kommt er singend am Gate an, lallt den ein oder anderen Wartenden voll und macht sich über einen (wirklich bescheuert aussehenden) Flughafenmitarbeiter lustig! Dies hat zur Folge, dass er Pass und Ticket abgeben soll und darauf warten soll bis alle Fluggäste im Flugzeug sind. Apropos Flugzeug: Das ist übrigens kaputt und wir werden von dem (wirklich ziemlich bescheuert aussehenden) Flughafenmitarbeiter mit dem Bus zu einem neuen Flugzeug gebracht. Immerhin haben sie hier das Bier auch direkt im Wagen deponiert und so endet dann unsere gemeinsame Reise am Düsseldorfer Bahnhof Airport…. Der Herr von vorhin wurde im Flieger übrigens nicht mehr gesehen….

Zum Schluss möchte ich mich wie immer bei allen Beteiligten bedanken – besonders bei Bill und seinem Team für die großartige Organisation dieses geilen Events, bei den Bands für die großartigen Auftritte und die Unterhaltungen zwischendurch, sowie bei meiner Reisegruppe mit denen ich wirklich verdammt viel Spaß hatte an diesen 3 Tagen! Bis zum nächsten Mal!

Cheers
Dirk
(Punkrock Sekretär)

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