(Kidnap Music)
Alles richtig gemacht: Der schwedische Pavian-Zirkus will in die Stadien und mit diesem Album, immerhin schon Nummer 8, könnte ihm das auch gelingen. Als Support für BROILERS und HOSEN durfte man kürzlich bereits den Fame in großer Halle am Rockzipfel packen, wenn nicht alles schief geht, winkt in Kürze ein Headliner Slot. Einerseits aus Mangel an Bewerbern, andererseits weil „Radio Rebelde“ (Hommage an den gleichnamigen Radiosender von Fidel „Socialismo o Muerte“ Castro. Nein, nicht ironisch gemeint) ein rundherum perfektes Album für diese logistische Größenordnung ist. Die Basis-Formel THE DISTILLERS meets THE BONES, kratzbürstige Female Vox treffen auf smoothy Punk/Hard ROCK, wurde weiter perfektioniert, aufpoliert und von störenden Kanten befreit. Mit clever selektierten Versatzstücken: „Hurray“ startet als lupenreines AC/DC-Rip off inklusive Malcolm Young-Gedächtnis Riff, Protest-Gesänge wie „Same old story“ gefallen sich als interessante Mixtur aus Ernst Busch-Shanties, „Dreigroschenoper“ und „Grease“-Soundtrack, könnte man gewiß recht flink für ein Musical umschreiben. Zwischendurch klappert sogar ganz verträumt etwas Billy durch die Kante, sorgen präzise platzierte Balladen-Parts für Gänsehaut und Feuerzeug-Einsatz. 11 Songs in schwungvoller Produktion und mit schmucker Optik eingetütet. Für jeden etwas dabei, stilsicher kombiniert und kredenzt. Runde Sache, höchst kompatibel, man kann nicht meckern. Die Stadion-Pforte quietscht verheißungsvoll in den Angeln: Darauf kann sich eine größeres Publikum aka „Masse“ einigen, beim ewig nölenden „Weißte noch?“ Old School-Nerd („Die ersten Alben waren einfach besser“) wird vermutlich sauer aufgestossen. So what. Same old story. PARADISE