The Lawrence Arms – We Are the Champions of the World CD (30.04.2018)

(Fat Wreck Chords)
Wo FAT WRECK drauf steht, da ist Melodie drin. Meistens. Melodie-freie Ausreißer wie SICK OF IT ALL gehören der (Label-)Geschichte an, überwiegend setzt der fette Mike mit seiner Company auf Punk Rock mit erhöhtem Zuckerwerten. Dabei reicht die Spanne von melodiösen Old School Rippern mit genehmer Bekömmlichkeit bis hin zu quietschsüßen Bubblegum-Harmonien mit Parodontose-Garantie, California Süßstoff for the Masses. Die FAT WRECK-Zuckerbox ist immer gut gefüllt. LAWRENCE ARMS aus Chicago pendeln in der Mitte der Sugar-Skala, streuen die Kristalle seit 1999. Treibender Melody-Punk mit Biss und kernigem Humor (kein „American Pie“-Geblödel). Ihr Sound ist nicht zu weichgespült, hat sowohl Erdbeereis als auch Stacheldraht in der Feinripp-Unterhose. Die 29 Songs beackern die gesamte Entwicklung der Band, von den jugendlich-stürmischen Anfängen („A Guided Tour Of Chicago“, 1999 auf ASIAN MAN erschienen) mit schroff-kantigen Hymnen bis hin zu gesetzter Pop-Punk-Brillianz („Metropole“, kam 2014 auf EPITAPH). Melody High School 1999-2014, Mitschüler waren u.a.: ALKALINE TRIO, ALL, HOT WATER MUSIC. „We are the Champions of the world“ ist eine mehrfach sinnvolle Zusammenstellung: Das neueinsteigende Greenhorn kann die Band kompakt und kurzweilig antesten, durch die diversen Tonträger reisen und selbige intern nach dem Kröpfchen/Töpchen-Prinzip durchsortieren. Der LARRY ARMS-Fan wird mit fünf, bis dato unveröffentlichten, Nummern ins Boot gelockt, Outtakes aus der 2006er „Oh! Calcutta!“ Session. Und schließlich handelt es sich nicht um die handelsübliche, herzblutleere Best of…Compilation (auch wenn das Label einen diesbezüglichen Hype-Sticker aufs Cover genagelt hat…) mit den (vermeintlichen) Hits der Band, sondern um ein von allen drei Musikanten vereint nach persönlichen Kriterien zusammengestelltes Werk. Beste Unterhaltung mit Gute-Laune-Faktor. Und ab: „Laugh Out Loud!“ PARADISE