The Offenders – Class Of Nations CD/Vinyl/digital (09.12.2019)

(Clong Beach Records)

Auf ihrem nunmehr achten Album ist bei den schon seit langem in Berlin beheimateten Offenders einiges anders geraten als auf den Vorgängern. Am auffälligsten für mich schon bei den ersten Takten: Keine Orgel mehr. Dafür gibts jetzt folkloristische Saitenklänge, wie man sie von den Dropkick Murphys bis hin zu Flogging Molly hinreichend gewohnt ist. Das ist für eine eigentlich eher oldschoolige ein wenig twotone-orientierte Band schon ein Schritt. Man hampelt jetzt weniger auf der Tanzfläche und hängt eher am Tresen und gröhlt mit.

Nun bekommt man so eine Maschine wie die Offenders gottseidank nicht mal mit Mandolinensound kaputt gegniedelt und der Kollateralschaden hält sich einigermaßen in Grenzen. Schon der Gesang Valerios (wenn auch inzwischen mit Hipster Fusselbart) und die schon immer da gewesene Streetpunk Attitüde, die sowohl Geschwindigkeit und Darbietung als auch die Inhalte der Offenders von je her dominiert retten die Platte über alle Folkpunkflausen hinweg und stellen sicher, daß man es hier immer noch mit seinen alten Kumpels zu tun hat.

Spätestens mit „chaos FM“ ist dann auch für mich klar: alles gut, immer noch der alte Geist…und das ist erst der zweite Track der Platte. Insgesamt ist das alles sicherlich immer noch sein Geld wert aber wenn hier zukünftig ein neuer Weg heraufbeschworen werden soll, bin ich persönlich nicht so dabei. Mandoline statt Orgel. Vollbart statt Koteletten. Scheisse, ich werde wohl alt. Von mir trotzdem ne 2…ist ne tolle Platte, aber holt euch wieder nen Organisten an Bord, ich trink ohnehin schon zu viel……..Kai

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