(Contra Records)
Über Oxymoron muss man ja wohl kein großes Wort verlieren, wer diese geniale Band nicht kennt, hat sich wohl noch nie mit Streetpunk beschäftigt. Das war eine der ganz wenigen Bands, die eine nahezu perfekte Diskographie aufweisen kann. Von der ungestürmen ersten Single „Beware poisonous“ bis zur ausgereiften „Feed the Breed“ Lp reihten sich Hits an Hits, die bis heute unschlagbar sind.
Jetzt also ein Tribute Album für die Band. Verdient hat sie es allemal und viel falsch kann man bei dem vorhandenen Songmaterial auch nicht machen. Das ist allerdings für die beteiligten Bands auch eine hohe Hürde, denn eigentlich können die gegen das Original nur verlieren. Das vorneweg, richtig schlechte Versionen sind auf der Platte nicht, das Niveau ist durchgehend hoch.
Siebzehn Bands geben sich auf „Fuck the Tributes, here´s our Noize“ die Ehre und mit Lion´s Law, Hard Evidence, Bonecrusher, Legion 76 und den Hardknocks sind da auch richtig schwere Kaliber am Start.
Jetzt auf jede einzelne Band einzugehen würde hier den Rahmen sprengen, deswegen möchte ich meine persönlichen Perlen herauspicken, die mir als besonders gelungen aufgefallen sind.
Das geht gleich mit dem Opener von DDC los, die Herren haben sich „Bored and violent“ vorgenommen und haben für mich damit auch gleich einen der besten Songs dieser Comp vorgelegt, fetter Sound und rauher aggro Gesang, das passt saugut.
Mein persönliches Highlight ist aber der Rausschmeißer von Wolf bites Boy, die „Westworld“ mit einem coolen Offbeat unterlegt haben und wenn die Gitarre vorm Refrain reinschneidet, das klingt einfach genial. Die Band hatte ich bisher nicht so richtig auf dem Schirm, das muß ich ändern.
Thunder and Glory bollern ihre Vikingrock Version von „On the Outside“ raus, da kann eh nichts schief gehen. Sniper 66 „Life´s a Bitch“ und Legion 76 „Kamkaze“ Versionen sind auch top! Lion´s Law machen eh selten was falsch.
Mir gefallen Violent Affair mit ihrem „Casualties Style“ nicht so richtig, deren Sound ist aber auch recht dünn und mit den Arch Rivals kann ich auch nicht richtig was mit anfangen, was aber nicht heißen soll, das die schlecht sind.
Der Sampler macht insgesamt Spaß, für Oxymoron Fans ein netter Gimmick, wenn man nicht immer nur die alten Scheiben hören möchte, für Neueinsteiger in die Materie ein guter Anfang sich mit der Band zu beschäftigen.
Das Ding kommt in einem schmucken Digipack daher und hat Linernotes von Sucker, dem Sänger von Oxymoron und Kurzinfos zu den Bands zu bieten.
Was ich mir gewünscht hätte, wäre, wenn sich einige Bands mehr getraut hätten, die Originale zu verändern, oder Bands anderer Stilarten auf dem Sampler gelandet wären. Die amerikanische Black Metal Band Mirkwood z.B. hat eine coole Version von „Crisis Identity“ veröffentlicht, die es wert gewesen wäre auf dem Sampler zu sein.
Aber insgesamt gibt’s eine uneingeschränkte Empfehlung.
ROLAND
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