(Wolverine Records)
Achtung! Da kommt ein Punkgeschoss auf uns zu. Tiger Rouge aus Düsseldorf fahren auf ihrer ersten, selbstbetitelten 10“ ganz ordentlich auf. Die vier, nicht mehr ganz so jungen, Herren wissen schon ganz genau was sie wollen. „I wanna live in the 80s“ singen sie zumindest im famosen Opener. Das mag ideell stimmen, musikalisch jedoch nur bedingt. Da lebt der Tiger auch sehr gerne in den 90ern.
Angefangen bei Westküsten Punkrock über Surf, Garagerock und Streetrock der Ostküste wird hier alles zu einer passenden Melange verrührt und heraus kommt einfach dynamischer, straightforward Hi Octane Punkrock. Druckvoll produziert, astreiner Bassound btw, aber nie die nötige Portion Dreck vergessen.
Auch, wenn die Band sich erst 2019 gegründet hat, haben wir es hier nicht mit irgendwelchen naiven Jungspunden zu tun, sondern mit langjährigen Szenevertretern, die in Bands wie The Lazy Bombs, Gto´s oder Input Kings, schon Erfahrungen gesammelt haben und genau wissen, wie ein guter Song funktionieren muss.
Den großartigen Opener, der auch vorab als Single veröffentlicht wurde, habe ich ja schon erwähnt, andere Songs wie „You reap what you sow“ oder „One Day, One Night“ sind auch absolute Hits mit Ohrwurm Charakter. Im Info zur Platte steht, Tiger Rouge hätten ruckzuck 20 Songs geschrieben, da kann ich fast nur meckern, warum haben es nur acht auf die Platte geschafft. Ich hätte gerne mehr gehört. Aber lieber acht Granaten als 12 Songs mit Füllmaterial. Ich nehme die 10“ als Appetizer und möchte möglichst bald Nachschlag. Ein Longplayer ist fällig, die Herren.
Tiger Rouge hauen hier eine erfrischende Punkrock Scheibe raus, die in der Endabrechnung 2022 bestimmt weit oben stehen wird. Das Teil macht einfach Spaß und sollte von Jedem, der Punk zwischen Queers, Turbo Acs oder Supersuckers mag, gehört werden. Ach, von Jedem anderen eigentlich auch.
Tipp! 2 ROLAND
Antworten