Wenn zwee´e eene reise machen, oder einfach nur Endless Summer 2012
Wie war das endless letztes Jahr? Es soll geil gewesen sein. Aber genaues wissen wir nicht. Warum? Die Frau in besonderen Umständen und der persönliche Sklavenhalter waren der Meinung, Nö! Ihr fahrt nicht. Also haben wir 2011 eine Endless-Pause eingelegt. Aber dieses Jahr sollte es endlich wieder krachen. Gesagt getan, der Urlaub war eingereicht, der Babysitter besorgt. Jetzt fehlte nur noch ne festivaltaugliche Karre die man schnell beim Autovermieter des Vertrauens gefunden hatte. Leider war auch dieses Jahr der Chef nicht ganz so gnädig, und so blieb uns eine Anreise bereits am Donnerstag versagt. Aber egal. Freitag früh das Auto gepackt und ab ging es in das wunderschöne Sachsen. Die Fahrt war auch nicht das Problem und so erreichte man schnell die Vororte von Torgau. Nur dann kam die erste Ernüchterung. Die Elbbrücke wurde gebaut und es empfing uns ein kilometerlanger Stau. DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN! Ein Blick auf die Running Order und Uhr ließ uns langsam schwitzen. Eilig wurde das Telefon gezückt und die Vorauskommandos aus Berlin angerufen, um zu hören ob die ne Ahnung haben, was hier los ist. Als dann die erschlagende Antwort kam, dass das über eine Stunde dauert, wurden die Biervorräte fürs Festival bereits im Auto angegriffen. Egal, um 16 Uhr erreichte man endlich das Festivalgelände und wurde von der überaus freundlichen Crew im Empfang genommen. Nach kurzem Check unser Bier und Essensvorräte nach glashaltigen Behältern, durften wir die Partylocation betreten und nahmen unseren Platz in der Berliner Sektion am Waldrand ein. Es hatte sich wieder eine bunte Mischung aus Skinz, Punx, Hardcore-Kids und leider auch Deutschrockfans versammelt. Erschreckender Weise mussten wir feststellen, dass der Wald, welchen wir für kleine Geschäfte aufsuchen wollten, bereits am Freitag vermint war. Zum Glück hat man diese aber mit weißem Signalband kenntlich gemacht, so dass der Wald lustig dekoriert wirkte. Egal. Auto geparkt, die erste Molle inne Hand genommen und ab ging es aufs Festivalgelände. Gerade spielten die Crushing Caspars eine solide Show und die Crowd die sich vor der Bühne der Tentstage gepackt hatte, feierte die Jungs ordentlich ab. Dann war erst mal kurz Zeit angesagt den vielen Ständen einen kurzen Besuch abzustatten. Auf der Main-Stage fanden sich dann Trapped under ice ein und befeuerten den Crowd ordentlich mit ihrem Sound. Die Jungs waren echt klasse nur leider wirkte die Crowd ein wenig verloren vor der riesen Bühne. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die ganzen HC-Bands in der Tent-Stage spielen zu lassen, wo sie den für diese Musik so wichtigen Kontakt mit dem Mob haben. Nach der ersten Hardcore-Wand war es Zeit für Punkrock und so zog man gemütlich in die Tent-Stage um sich Bad Co. Projekt rein zu ziehen. Was soll ich sagen, die Jungs haben einfach ne solide Show gespielt ohne wenn und aber und damit den Punkreigen eröffnet, welcher in GBH seine würdige Fortsetzung fand. Dann wurden auf einmal unsere Mädels hysterisch und ick wusste jar nich warum, bis ich einen Blick auf die weitere Running-Order warf. Oh Gott Deadline. Jut, ick konnte diese Frau, welche wirklich eine attraktive Frontsängerin abgibt, auf Platte nie ertragen. Aber da ich beim letzten Konzert von Ihnen beim Punk&Disorderly leicht betrunken war, dachte ich ich schaue sie mir mal jetzt genauer an. Und ich muss zugeben, es war eine Hammer Show. Die Tent-Stage war gut gefüllt und Lize hatte sichtlich Spaß an der Meute. Die Hits wurden abgefeiert und ich war echt erschrocken dass sich mein Tanzbein dabei auch zart bewegte. Puh durch atmen dachte man nach der Show, aber nix da. Junge du bist uffm Endless, hier kommt een Kracher nach dem anderen. Also nichts wie ab an die Main-Stage, wo die Porters uns mit ihrem frischen irischen Sound auf die Anstehende Zeltplatzparty vorbereiteten. Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen sich diese Band mal live reinzuziehen. Wenn man nen schlechten Tag hatte, blasen die dir alle Sorgen ausm Kopp. Wir gönnten uns dann trotzdem eine kurze Auszeit und gingen erst einmal was essen. Denn der Abend sollte hart genug werden. Schließlich riefen dann die Jungs von Toxpack die Meute vor die Main-Stage, und der Wahnsinn nahm seinen Lauf. Was soll man zu dieser Band noch sagen? Die Jungs haben sich ihren Status hart erspielt und sie verteidigen diese Position mit aller Kraft. Gab es einen Song den die Fans nicht mit gesungen haben? Nein! Die Band wurde vom ersten bis zum letzten Song abgefeiert und war für mich fast schon der heimliche Headliner an diesem Abend. Teilweise hatte man das Gefühl das Schulle seine Stimme und der Chor aus dem Publikum bis Leipzig zu hören waren. Nach dieser Streetcore-Walze war dann wieder etwas Zeit für die Mädels, da Ignite die Bühne betraten. Ich weiß, es gibt auch Männer die sie mögen, aber ich finde immer einen riesen Frauenüberschuss im Publikum, wenn diese Band auf die Bühne geht. Egal, die Jungs wurden Ihrer Favoritenrolle gerecht und hielten das Publikum auf der Temperatur, auf die sie Toxpack gekocht hatten. Und dann sollte der Knaller des Abends kommen. SICK OF IT ALL BABY!!!!!!!!! Es feuerte Pure Energie aus jedem Teil dieser Band. Jede Note wurde mit Wut gespielt. Jeder Riff rollte über einem hinweg und machte einem schnell klar wer hier die Chefs im Ring sind. Mehr kann man dazu nicht mehr sagen. Es war einfach genial und man konnte wenn man wollte glücklich und Seelig ins Bett gehen. Auf dem Weg vom Festivalgelände nach draußen kam man/frau unweigerlich an dem ach so „bösen“ Partyzelt vorbei. Bereits einem Tag nach dem Festival wurden in unserer allseits geliebten Online-Community Nr.1 die Pro und Contras zu diesem Zelt ausgetauscht. Ja da lief POP aus alten Tagen. Ja da lief auch Dance-Musik aus alten Tagen, und ja da lief auch alter Hair-Metal aus alten Tagen. Aber es war einfach nur GEIL! Man muss den Leuten vom Endless einfach mal eins lassen, die wissen wie sie betrunkene Leute unterhalten, und das war geil. Ich hab da sogar ne Sternburg-Transe kennen gelernt und wir tanzten romantisch nur Mr. Vain! Und im Endeffekt hatten die Leute da drinnen die ganze Nacht Spaß und gingen denen die auf dem Zeltplatz in Ruhe schlafen wollten nicht auf den Sack. Auf dem Zeltplatz ging es auch erstaunlich gesittet zu. Man kennt ja von anderen Festivals ganz andere Sachen. Bis auf unsere Deutschrockfreunde, die sich unbedingt mit Feuerlöschern besprühen mussten, nein das Zeug ist nicht giftig, war es relativ ruhig, sodass man seinen Rausch gemütlich ausschlafen konnte. Positives Highlight für Nacktbar-Freunde war noch die Stripeinlage einer jungen Frau, welcher von Musik und lautem Grölen der sabbernden Meute begleitet wurde. Am nächsten Morgen hieß es erst mal Katzenwäsche, Zähneputzen und ab in die Stadt. Man freut sich als Großstadtbewohner welcher von Touristen geplagt ist, wenn man selber mal wieder in die Rolle eines Touristen schlüpfen kann. Torgau war aber fest in Subkultureller Hand, und die Gastronomen und Einwohner erfreute das sehr. Man merkt einfach dass hier Einwohner, Geschäftsleute und Macher des Endless Hand in Hand arbeiten und es keinen Stress gibt. Wir gingen dann ins Schnitzelhaus, benutzten die noch saubere Toilette und aßen uns richtig satt. Auf dem Rückweg göhnten wir uns mal den Luxus eines Taxifahrers, welcher uns bis zu unserem Zelt fahren durfte. Hatte ein leichtes Rockstar-Feeling. Der Junge Taxifahrer war ebenfalls hoch erfreut über das Festival. Zitat: Soviel Umsatz wie in den drei Tagen, mach ich das ganze Jahr nicht. Leider waren nicht alle Momente so friedlich wie bisher beschrieben, und so machte schnell ein Gerücht die Runde das Braune Kollegen aus Delitzsch anreisen wollten. Aber genau in solchen Momenten merkt man, was dran ist an all diesen „Grauzonen“ Gerüchten unseres allseits bekannten Blogs. Alle Bands, einschließlich den ach so bösen Stomper 98 standen zusammen und waren zum Kampf bereit. Aber zum Glück blieb es bei dem Gerücht und man muss nicht weiter mit einer Konfrontation rechnen. Der Sonnabend hatte dann musikalisch wieder die volle Ladung pure Energie dabei. Wir fingen am Nachmittag an mit den Sidney Ducks aus Australien. Die waren einfach nur der Hammer. Leute die noch den Oi! Der alten Schule spielen. Man kam sich zeitweise vor wie in einer Zeitmaschine zurück zu den alten Tagen des Oi!´s. Die Jungs kamen als Geheimtipp für viele, sollten aber schnell an Bekanntheit in der Szene gewinnen, die sich bisher noch nicht für diese Art der Musik interessiert haben. Das nächste Brett war Booze&Glory! Soll ich noch was dazu sagen? Ich denke das brauche ich nicht. Bei der Band hätte ich nur was erwähnen müssen, wenn sie nicht gespielt hätten. Die Show war genial und sie haben die Komplette Crowd beherrscht. Ich hab mich bei ihren Auftritt nur über einige im Publikum gewundert, die bei Sonne, Staub und Bier immer noch beinhart den smarten Pullunder an hatten. Die Jungs sahen nach der Show etwas eingestaubt aus. Also das nächste mal nen Tshirt, macht es och. Dann war mit den Eastside Boys und Berliner Weisse zwei Stunden Lokalpatriotismus angesagt. Die Jungs hielten was Sie versprachen und heizten den Leuten ordentlich ein für den Rest des Abends. Nur warteten in der Tent-Stage noch die Gumbles um zur Zeltplatz-Party aufzuspielen. Auch hier gab es einfach keine Fehler. Nur frag ich mich immer wieder, ob dieser Duffman wirklich nötig ist. Die Band würde ohne diese Beiwerk auch wirken, wenn nicht sogar noch besser rüber kommen. Aber wie gesagt, ist nur meine persönliche Meinung. Die Meute fand das Geil und auch hier wurde jeder Song abgefeiert. Es folgten dann auf der Main-Stage Betontod, die mir zwar musikalisch nicht zusagen, aber die dennoch eine klasse Show geliefert haben. Das muss man der Band nun mal lassen, Sie sind gute Musiker und verstehen ihr Handwerk. Dann war die Zeit für die Skinz gekommen, auf die sie alle gewartet hatten. Stomper 98 enterten die Bühne brachten vom ersten Song an alle zum Tanzen. Die Band gab gleich von Beginn an so viel Gas, das man sich fragt, ob die das die ganze Show durchstehen werden. So war es nur eine logische Folge, dass bald die Braces runter hingen, das Buttondown eine dunklere Farbe annahm und die Schädel feucht glänzten. Einer der Headliner des Abends war also mit Stomper gefunden und für viele war es bereits das Highlight des Abends. Sebi hat die Meute ordentlich zum Kochen gebracht und man dachte diese Stimmung die Stomper erzeugt hat wird sich durch diesen Abend weiter ziehen, nur leider war das nicht der Fall. Ich komme also hiermit zum für mich traurigen Moment des Festivals. Viele hatten sich gefreut auf alte Gassenhauer von den Troopers und hatten gehofft das Atze, Ralle und co. dort weiter machen, wo Stomper 98 aufgehört haben. Nur leider wurden wir alle enttäuscht. Fairerweise muss man sagen das es am Anfang erhebliche Probleme mit dem Sound gab, aber was man überhaupt nicht verstanden hat, waren diverse Kommentare von Atze und seine beiden komischen Kumpels die auf der Bühne mehr schlecht als Recht nen „Background-Chor“ stellen sollten und dabei rüber kamen wie zwei Jungs die das erste Mal auf der Bühne standen. Fakt ist, der Beste Mann von der ganzen Band war noch Ralle. Sorry aber ich muss es leider so schreiben. Atze sollte dann vielleicht doch mal überlegen mit welcher Einstellung man auf die Bühne geht. Die Fans hatten sich gefreut und haben dafür nen Riesen Arschtritt bekommen. Egal! Kurz geschüttelt, noch nen Bier und nen Hot-Dog verschlungen und dann kam endlich unser Highlight Nr.1 TERROR!!!!! Alte scheiße, ick hab die Band schon gefühlte 40-mal live gesehen und ick krieg jedes Mal aufs Neue eine Gänsehaut vom Herrn. Was Scott da als Frontmann abzieht ist ganz klar von einem anderen Planeten. Und wenn ich an die ganze Masse denke, die die Tent-Stage fast zum Platzen brachte, krieg ich immer noch pipi in den Augen. Hymnen wie Keepers of the faith oder Stick tight wurden ausnahmslos von allen abgefeiert. Ihr wollt wissen was Power, positive Aggresivität und Energie ist? Zieht euch einfach diese Band rein. Für machen waren sie einfach die Gewinner des kompletten Festivals, wenn es so etwas wie einen Gewinner überhaupt gibt. Nach dieser Show ging bei mir nichts mehr. Ich war Seelig und Glücklich und begab mich zum Zelt. Ich konnte sogar das Party-Zelt diesmal ignorieren und war einfach nur happy. Man schaute in den wunderschönen Torgauer Nachthimmel, genoss noch ein zwei Mollen und stellte bereits da schon fest, dass dieses gesamte Festival einfach wieder nur ein riesen Erfolg war. Wo wir dann schon beim Fazit angelangt wären. Ich habe viele Festivals in meinem Leben erlebt. Sei es nun das WWF, von klein an in Zwickau, das Baltic Sea, Wacken oder das Force Attack. Das Endless Summer hat mich einfach überzeugt. Es ist klein und überschaubar, hat aber alles was das Festival-Herz begehrt. Die komplette Crew ist einfach mal richtig klasse. Ich kann hier auch nur nochmal einen riesen Dank an die Komplette Mannschaft um Ecke und seine Leute herum sagen. Alle Bands bis auf angesprochenen Ausfall waren einfach gut drauf und haben dazu beigetragen das dieser Event ein voller Erfolg wurde. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen sich nächstes Jahr Karten fürs Endless zu sichern. Ihr werdet es nicht bereuen. In diesem Sinne, bleibt alle sauber und man sieht sich wieder auf irgend einer Show in dieser Republik!
Bestes von Koslowski