(bilwis.sagenwelt@gmx.de)
Das ist für mich mal eine echte Reviewpremiere. Da hat sich lupenreiner Black Metal zum Crazy United verirrt. Und das finde ich gut. Ich bin zwar Laie auf dem Gebiet, aber, wenn es um die Strömung im Metal geht, die sich in den letzten Jahren durch Kreativität besonders hervortat, dann ist es der Black Metal und da gibt es unwahrscheinlich viel zu entdecken.
Bilwis scheint ein Ein Mann Projekt zu sein, der mit „Sagenwelt“ zum ersten Mal in Erscheinung tritt. Benannt nach einem deutschen Sagenwesen, dass je nach Region mal gutmütig und mal bösartig sein kann, widmet sich Bilwis auf „Sagenweld“ auch alten Mythen und Volkssagen.
Ein stimmiges Gesamtkonzept, wie ich finde. Das fängt beim Cover an, das ein Gemälde von Theobald Freiherr von Oer ziehrt, das Rübezahl im Wald darstellt und geht weiter über die Lyrics, die sich in „Der Herr der Berge“ und dem Titelstück auch mit eben Jenem beschäftigen.
„Die Greisin“ ist eine alte Frau, die alleine im Wald lebt, von Dorfbewohnern verbrannt wird und diese verflucht. In „Der Bote“ geht es um Dracula, glaube ich. Musikalisch kommt das Demo sehr abwechslungsreich daher. Vom kalten Geblaste mit dem typischen Keifgesang, bis zum langsamen, atmosphärischen, leicht wehleidigen ist alles vertreten.
Die Stimmung der Songs passt gut zu den textlichen Inhalten. Die Produktion ist auch schön transparent, nicht so ein höhenlastiger Matsch, wie man ihn manchmal serviert bekommt Alles Details, wie die diskreten Choräle und Keybordteppiche kann man gut wahrnehmen. Was ich allerdings nicht verstehe ist die Songanordnung.Das Intro „Seid Willkommen“ steht am Ende und das in die Thematik einleitende „Sagenwelt“ auch. Das hätte ich anders gewählt. Aber seis drum. Tolles Demo, das hier häufig läuft und ich hoffe, dass da noch mehr kommt. Reinhören, Empfehlung. ROLAND
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