Earth Crisis live in Oberhausen

Als „Tomorrow Never Knows“ mit leichter Verspätung gegen ca.18 Uhr loslegen, ist es im Schacht Oberhausen erschreckend leer.Woran liegt das?Am Veranstalter sicher nicht.Der hat seinen Job in Sachen Werbung und Promo mehr als erledigt.An diesem Wochenende ist aber auch ne` Menge los.Die „Big Four“ langweilen in Gelsenkirchen,das „With Full Force“ versinkt im Regen und auch Agnostic Front haben gestern bereits in Bochum abgeräumt.Oder liegt es vielleicht daran, das der Hype um Earth Crisis,trotz guter,neuer CD schlicht und einfach vorbei ist?Es ist sicher eine Mischung aus allem.Doch zurück zur Band.Der Fünfer post was das Zeug hält und ballert seinen Metalcore mit diversen 2-Step Einlagen in die leere Halle.Ist alles ganz o.k.Was jar nüscht passt sind die cleanen Vocals.Diese sollte man einfach weglassen.Auch in Sachen Songwriting ist noch Luft nach oben.Man merkt,das „TKN“ ihre Ideen noch nicht zu 100% umsetzen können.Trotzdem ein guter Opener.

„City To City“ brauchen danach ewig für den Soundcheck und verplempern erneut unnötig Zeit.Ihr düster angehauchter NY Hardcore mit leichter Metal Glasur haut mich auch nicht unbedingt vom Hocker.Kann aber auch am Soundbrei liegen.Während der Sänger bei den Ansagen einen auf dicke Hose macht,wirkt er während den Songs regelrecht schüchtern.Auch die arg gepressten Vocals passen nicht wirklich zur Mucke.

„Look My Way“ klingen da schon ne` ganze Ecke besser.Und es kommt zu ersten Windmühlen vor der Bühne.Ist immer cool wenn man anhand der Shirts,welche die Bandmitglieder tragen schon darauf schließen kann welche Mucke nun folgt.Die Jungs ballern ne` coole Mischung aus Merauder,Terror und Madball in die nun etwas besser gefüllte Halle.Das leicht punkige Riffing weiß zu gefallen und auch in puncto Stageacting geht hier einiges mehr.Coole Show.

Bei „My City Burning“ geht dann komischer Weise wieder gar nix ab.Nichts desto trotz lässt sich das Quartett davon nicht beirren und ballert eine dicke Portion Hardcore mit Metal Riffing ins Rund.Man merkt das die Holländer viel auf Tour sind und auch das Songwriting setzt sich in punkto Qualität erheblich von den anderen Bands ab.Einigen Leuten hat`s gefallen und so darf sich die Band am Merch noch über ein paar verkaufte Cd`s und Poster freuen,welche auch unterschrieben werden.

Als „Earth Crisis“ dann nach einer relativ kurzen Umbau Pause loslegen wird schnell klar,das das „Vorprogramm“ eben nur,äh, „Vorprogramm“ war.Mit einem absolut dicken Sound (vor allem die Gitarren ballern ungemein) legen die Jungs um Sänger Karl Buechner los.Dieser hat zwar ordentlich an Gewicht zugelegt, hat aber immer noch ein derbes und unverwechselbares Organ.Die Band spielt absolut tight und das auch harte Burschen Spaß verstehen beweißt Gitarrist Scott,der mit seiner Klampfe mal eben über den Tresen latscht und dabei sichtlich Spaß in den Backen hat.Das Earth Crisis quasi ne` „Best Of“ Setliste abliefern war auch klar.Hits haben sie schließlich genug.So dürfen sich die Fans über Kracher wie „Firestorm“,“All Out War“ oder „Gomorrah’s Season Ends“ freuen.Es gibt aber auch ein paar Tracks vom neuen
„Neutralize The Thread“ Album,welche sich aber nahezu lückenlos in den Gesamtbild einfügen.Gott sei Dank geht auch vor der Bühne jetzt gut was ab.Buechner kümmert sich gut um alle und hält oft sein Mic ins Publikum.Auch seine Ansagen kommen sympathisch und nicht belehrend rüber.Seinen „Seventh Dagger“ Windbreaker zieht er aber das ganze Set über nicht aus.Das aber nur am Rande.Schade das nicht mehr Leute zu der einizigen EC Show im Pott gekommen sind.Verdient hätten es die Bands und Veranstalter Carsten allemal.Aber mit diesem Problem kämpfen ja alle zur Zeit.Vielleicht geht es den Leuten in Sachen Konzert Angebot hier auch einfach zu gut.Aber das ist ein anderes Thema.Auch der Schacht in Oberhausen bietet sich definitiv für Konzerte an und sollte viel häufiger dafür genutzt werden.Mein Dank geht an Carsten und Cold Life Entertainment für die völlig unkomplizierte Zusammenarbeit und sein entgegenkommen.Supportet seine Shows!!!

Text: Marcel

Fotos: Marcel und Verena

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