Interview: Gespräch mit Ecke (Konzert-mit-Veranstalter) 21.03.2010

Mein lieber Ecke!
Willkommen in der wunderbaren Welt von Crazy United.
Da du zwar Bekannt in unserer Szene sein dürftest, dich aber nicht alle Mitleser kennen dürften, hätte ich gerne Anfangs von Dir einen kleinen Lebenslauf!

Hallo Frank, du willst also einen Lebenslauf, na dann mal los – geboren vor nunmehr 34 Jahren in einer Kleinstadt zwischen Dresden und Leipzig, dort eine angenehme Kindheit gehabt, und als 1989 die sogenannte „Wende“ kam war das glaube ich genau der richtige Zeitpunkt für einen Teenager wie mich. Mein Freundeskreis bestand damals hauptsächlich aus verrückten Außenseitern, Langhaarigen und Metalfans und mit den Herüberschwappen der ganzen „westlichen“ Subkulturen schon kurz vor der Wende fingen die ersten schnell an zu Skinheads (oder das was sie dafür hielten) zu mutieren. Leider allzu oft mit den falschen Vorzeichen um es mal nett zu umschreiben. Mich faszinierte vor allem Style und Musik und ich hatte schnell das Glück einen schon etwas älteren Typen kennen zu lernen der mir relativ schnell auch Bands wie The Business, Cock Sparrer und die Angelic Upstarts näher brachte.
Anfang der 90er dann auf die ersten Oi! und Hardcore Konzerte gefahren, festgestellt „das isses“ und die alten Bindungen gekappt.
Also bin ich seit circa 1992/93 irgendwie in der „Szene“, anfangs als bloßer Konsument, mit dem Umzug nach Leipzig 1996 aber schnell auch als Konzert(mit-)veranstalter, Fanzineschreiberling und seit einiger Zeit auch noch mit in der Crew von Contra Records. Oder wolltest du ernsthaft wissen dass ich immer noch ledig, unterbezahlt und sportbegeistert bin?

Was heißt „unterbezahlt“ und „Ledig“? Hast du keinen „richtigen 9 to 5 Job“ und wieso hat die weibliche Welt einen so gut aussehenden Menschen noch nicht für sich entdeckt?

Haha, das war doch nur so dahin gesagt. Jeder fühlt sich doch unterbezahlt, angefangen von Herrn Ackermann über Franck Ribery bis hin zu Meier, Schulze, Lehmann von nebenan. Ich sitze in aller Herrgottsfrühe auf einem LKW und bewege Pakete, allerdings nur ein paar Stunden. Das reicht für die fixen Kosten. Ausschweifungen, Urlaub und die Pfeffirunden im Lokal verdiene ich mir als Konzertpromoter, noidoitsch „ich bin im Eventmanagement tätig“. Und mein lieber Frank, ledig heißt doch nur dass ich mich bisher gekonnt dem Ehering entziehen konnte! Ich habe eine süße Freundin!

So sindse die Ossis! Erst die West Weiber heiß machen und dann nebenbei doch anmerken, das man eigentlich doch vergeben ist. Damit dürftest du jetzt einige Frauen Herzen gebrochen haben, hahahahaha.
Dann lass uns doch mal über deine „Eventmanagement Tätigkeiten“ reden. Du veranstaltest ja mit mehreren Leuten Konzerte im „Conne Island / Leipzig“, von dem Ich mir ja letztes Jahr selber ein Bild machen konnte.
Kannst Du uns zuerst einmal etwas Geschichtliches zum Laden an sich erzählen?

Nun, das Conne Island existiert seit den frühen 90er Jahren und hat wahrlich eine bewegte Geschichte hinter sich, eigentlich viel zu viel für eine Interviewantwort. Ganz kurz: Schwer vorstellbar, aber kurz nach der Wende gab es hier im Osten durchaus so etwas wie eine rechtsfreie, sagen wir lieber rechtsunsichere Zeit, wo irgendwie „alles ging“, alles machbar erschien. Das war teilweise völlig verrückt und absurd, angefangen damit, dass niemand mehr die Staatsmacht für ernst nahm:
von Fußballkrawallen bis Immobilienbetrug gab es eine Zeit wo irgendwie jeder das machen konnte was er wollte, sofern er sich das einfach getraut hat. So gab es hier eine Crew aus Leuten, die teilweise schon zu DDR-Zeiten in der Punk- und Alternativ-Szene am Start waren und die haben in Leipzig die sogenannten „Reaktion“ Konzerte gemacht, viel hardcore und solche Sachen. Die hatten einige Locations und suchten wohl nach einer festen Bleibe. Der „Eiskeller“ aka Conne Island sollte wohl an einen Investor verscherbelt werden und da haben Leute aus dieser Crew den Laden (oder war es sogar das Leipziger Rathaus?) besetzt und mehr oder weniger für sich als Jugendzentrum „eingefordert“. Man einigte sich irgendwie, sicher auch weil die Staatsmacht dachte die Leute würden sich – sofern sie an einem Ort konzentriert seien – besser beobachten lassen oder sich selber herunterwirtschaften. Tja, und mittlerweile gibt’s das Conne Island schon fast 20 Jahre und es ist nach wie vor einer der wichtigsten Clubs Deutschlands. Hier ist erstmal prinzipiell jeder willkommen der sich mit den Grundprinzipien des Ladens identifizieren kann, es gibt Crews der verschiedensten Musikrichtungen (von Hip-Hop bis Oi! alles dabei ob du es glaubst oder nicht), politisch arbeitende Gruppen und einiges mehr. Jede(r) kann sich einbringen wenn er will.

Was für Grundprinzipien stellt der Laden auf und was für Bands lehnt Ihr sofort ab? Werden Absagen in einer Art Plenum entschieden oder wie handhabt ihr das?

Die Grundprinzipien sind ganz einfach: Hier ist jeder willkommen der kein Arschloch ist! Und unter Arschlöcher zählen Nazis, Rassisten und Leute, die andere Menschen aufgrund von ganz simplen Dingen wie Geschlecht oder Herkunft diskriminieren. Das hat erstmal nichts mit Bands zu tun. „Ablehnen“ ist so eine Sache und klingt immer so nach „Verbot und Stempel drauf“…Es ist schon so, dass die Konzertpolitik vom Conne Island von außen argwöhnisch beäugt wird, da wir in der Vergangenheit einige Bands eben nicht gemacht haben, andere schon. Für den einen ist Band X absoluter Kult und für den anderen eben nicht, der eine kommt aber zum Beispiel aus einer ganz anderen Sozialisation, während bei dem anderen schon bei einem kleinen Kraftausdruck schlecht wird. Da gibt’s auch schon mal Widersprüche und oftmals sind wir uns untereinander da auch nicht einig. Allerdings wird nicht jede Popelband irgendwie bis aufs Mark durchleuchtet, das ist weder machbar, noch hat da jemand Interesse dran. Dennoch schauen wir sicher genauer hin als andere professionelle Konzertveranstalter. Unterm Strich fällt dann bei Bands, mit denen jemand aus unserem Umfeld „Bauchschmerzen“, sprich ein Problem hat, im Plenum die endgültige Entscheidung. Zu guter Letzt läuft das alles aber weit weniger dogmatisch ab als alle denken, wir ham ja keinen Stock im Arsch!

Gab es denn z. B. beim STOMPER 98 Konzert im Conne vorher großartige Diskussionen? Denn Stomper ist ja schon eine Band, mit der einige Veranstalter / Läden Probleme haben.

Aber hallo gab’s da Diskussionen! Das ganze Zinnober um das sogenannte „Rote Hetzpamphlet“ ist dir ja sicher bekannt, dennoch muss man sagen dass die Diskussion um / mit Stomper 98 für alle Beteiligten sehr wichtig war. Denn eines darf man nicht vergessen: Einige der Anschuldigungen und – ich nenn es jetzt mal „Ungereimtheiten“ – waren ja nicht an den Haaren herbeigezogen und es war glaube ich schon wichtig dass z.B. die Sache mit dem „berühmt-berüchtigten Foto“ nicht unter den Teppich gekehrt wird, nur um mal ein Beispiel zu bringen. So sehr will ich jetzt aber nicht mehr auf den Fall Stomper 98 eingehen, die Diskussion um die Band wurde nun schon fast 1,5 Jahre überall geführt, die Jungs haben in x Interviews eindeutig klar gemacht wo sie denn stehen, fertig und aus. Wer das immer noch nicht geschnallt hat tut mir langsam leid in seiner Paranoia. Was andere Läden und Veranstalter machen ist deren Ding, bei uns sind die Stomper Jungs gern gesehene Gäste und gute Freunde!

Wie geht das „Conne Island“ mit dem Thema „Eintrittpreise“ um? In letzter Zeit liest man ja wieder vermehrt, das sich Leute tierisch aufregen, wenn der Eintritt höher als 5 Euro liegt. Setzt ihr Euch da eine Grenze oder macht Ihr den Eintrittpreis nur aufgrund der Band Gage(n) und Kosten, die zum Konzert gehören, abhängig?

Tja, die Leute, die sich da am meisten aufregen sind ganz oft die, die sich vor 5 Jahren das letzte Mal eine Platte oder CD gekauft haben. Die Zeiten von 5 Euro Eintrittspreisen sind ein für alle mal vorbei, das hat man heute noch nicht einmal mehr bei Crust – Konzerten. Ausnahmen bestätigen immer die Regel, aber gerade über dieses Thema könnte ich stundenlang referieren. Schluss endlich sind das auch immer die Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken gerne 25 Euro für NOFX oder noch viel mehr für Metallica hinlegen, um dann dort in der hintersten Reihe zu stehen und
5 Euro für einen Becher Bier bezahlen. Wir hatten auch mal die Prämisse „Zahle nicht mehr als 8 Mark“ – aber wie gesagt, die Zeiten sind lange vorbei, v.a. wenn man in einer gewissen Liga mitspielen will und etwas mehr bieten möchte als die Schülerband von nebenan. Wir hatten dann auch mal die unausgesprochene Obergrenze von 20 Euro. Ist auch längst hinfällig. Geht einfach nicht wenn man bestimmte Acts machen will. Da sind den Clubs die Hände gebunden, denn die Agenturen geben oft auch wieder nur die Vorstellungen der jeweiligen Managements der Bands weiter. Ich rede hier natürlich von den etwas größeren Nummern. Aber es gibt halt Kosten die zu decken sind und ganz ehrlich
– die Gagen explodieren gerade aus oben genannten Gründen. Die Alternative sind halt teilweise auch schon im Kommen: preiswertere Konzerte zu dem Preis dass dich überall ein Sponsorenlogo angrinst, vorm Konzert geht der Vorhang zu und es läuft wie im Kino erstmal Werbung…schau nach Amerika, da gibt’s das schon – z.T. auch bei „unseren“ Lieblingsbands. Ob man das will oder da auch nur seinen Arsch verkauft – tja. Jedenfalls hatte wir für solcherart Kokolores auch schon Anfragen. Noch nicht aus dem Punkrockbereich, aber ich bin sicher dass da auch schon die ersten in den Startlöchern stehen. Um auf unseren Laden zurück zu kommen: Wir haben im Gegensatz dazu ziemlich moderate Getränkepreise, das wird von den Leuten nämlich auch gerne wieder vergessen. Was nützen mir 5 Euro am Einlass weniger, wenn ich unterm Strich doch 30 Euro mehr an der Bar lasse….

Finanziert sich das „Conne Island“ nur durch die Eintritt Preise oder bekommt Ihr noch Zuschüsse von der Stadt Leipzig oder sonstigen Geldgeber?

Das Conne Island finanziert sich zum größten Teil selber, aber bekommt darüber hinaus auch Zuschüsse v.a. für seine Jugendarbeit. Ach ja:
Frank, du kannst bei uns auch deinen Zivildienst ableisten!

Bezüglich des Zivildienstes kommst Du bei mir einige Jahrzehnte zu Spät, hahahaha.
Neben deiner täglichen Arbeit bist Du ja auch noch für andere Bands als Booker (z.B. Gumbles) tätig. Macht Dir das abchecken, was ja eine aufwendige Arbeit ist, so viel Spaß oder machst Du das nur für Bands, mit denen Du Dich sehr verbunden fühlst? Welche Bands hast du noch unter deine Fittiche?

Neben den Gumbles sind das aktuell noch die Jungs von Volxsturm, zu Perkele hab ich glaube ich auch nen besseren Draht als viele andere und außerdem stelle ich meine Kontakte auch gerne den Bands von Contra Records zur Verfügung. Ja, es ist ziemlich zeitraubend, aber es macht auch Spaß. Die genannten Bands sind allerdings ja allesamt keine „Unbekannten“ mehr, von daher fällt einiges schon leichter als bei ganz unbekannten Newcomern. Unterm Strich mach ich das für und mit den Jungs weil es über die Jahre gute Freunde und Kumpels geworden sind. Hat sich halt irgendwann mal so ergeben…

Dann erzähl doch mal wie so ein Booking im Einzelnen funktioniert, denn ich bin mir sicher, das der Großteil der Leserschaft gar nicht weiß, wie so etwas vonstatten geht. Bekommst du als Entlohnung einen gewissen % Satz der Bandgage oder wie holst Du deine Ausgaben wieder rein?

Naja, bei den genannten Bands ist es sicher einfacher als bei kleineren Bands oder welchen aus dem Ausland für die man eine komplette Tour suchen muss. Die wirkliche Maulwurfarbeit besteht ja aus dem „finden“ von Shows an nem Montag- oder Dienstagabend.
Prinzipiell hat man Anfragen von Bookern hier liegen, spricht die mit der Band durch, entscheidet was Sinn macht und was nicht (z.B. macht es wenig Sinn ständig in derselben Gegend zu spielen usw.) nimmt mit denen Kontakt auf, klärt die Rahmenbedingungen für die Show (Gage, Unterbringung, Backline usw.) ab und dann läuft das Ding. Schickt Poster und u.U. Verträge raus…Parallel dazu checkt man dann wo man die Band am darauffolgenden Tag unterbringen kann, schreibt seinerseits Promoter an, usw…Manchmal schon zeitaufwendig. Klar werde ich dafür auch entlohnt – allerdings bin ich für nen Richtwert auch hier der falsche Kronzeuge, da das wie gesagt mit diesen Bands eher so auf der Handschlag-Kumpelebene abläuft…

Du bist ja auch Mitverantwortlich für das ENDLESS SUMMER Festival, das ja einen sehr großen Bekanntheitsgrad hat. Wie waren denn da die Anfänge?

Angefangen hat das 1996, allerdings hatte ich damit rein gar nix zu tun. Einer meiner besten Freunde, der sogenannte Herr Gag, hat das damals auf die Beine gestellt. Ich bin erst 2000 dazu gekommen, aber da auch eher als Biertrinkender Helfer, als irgendwas anderes. Nach Umstrukturierungen im Organisationsteam bin ich dann ab 2001/2002 in meine heutige Rolle hineingewachsen und so ab 2004 stand die Crew die es jetzt immer noch macht. Heute sind wir ein fester „Inner Circle“
von 5-6 Leuten, wobei Gag und ich u.a. für das Booking, die anderen für diverse Logistiksachen zuständig sind. Arbeitsteilung nennt man das glaube ich. Macht viel Spaß, ist anstrengend und ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden!

Ihr habt ja auch FETTE Acts wie COCK SPARRER, MADBALL ect am Start! Wird einem da nicht ab und an ein wenig Mulmig im Magen, wenn man deren Gagenvorstellungen hört, sprich: man hat ein wenig Muffe, das die Kohle wieder rein kommt?

Ja, das hat man immer. Allerdings war unser Motto schon immer: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, haha. Klar kosten die einen Haufen Geld, aber, was willste machen, so läuft der Hase nun mal, das Muffensausen gehört dazu. Wo das allerdings noch hinführen soll weiß ich auch nicht…

Das ganze darf meiner Meinung Finanziell nicht so derbe ausarten, das man total überzogene Eintrittspreise nimmt, zumal die Eurone ja auch nicht mehr so Locker sitzt, wie früher Mal. Ihr macht Euch da ja bestimmt auch Gedanken. Muss man nicht irgendwann die Bremse ziehen?

Da gebe ich dir schon irgendwie recht. Wir versuchen bei den Preisen halbwegs die Contenance zu wahren, versuchen immer ein sehr billiges Frühbucher-Ticket anzubieten (leider dieses Jahr schon vorbei), machen Zelten & Parken kostenlos und versuchen auch die Getränkepreise niedrig zu halten. Das wird auch gerne mal vergessen.

Habt ihr denn überhaupt Einfluss auf Getränke und Foodpreise innerhalb des Geländes? Wer ist für die Auswahl der Stände verantwortlich? Ihr persönlich, oder bekommt ihr das aufdiktiert? Befreundete Caterer?

Da haben wir uns noch nicht die Zügel aus der Hand nehmen lassen. Ich weiß nicht wie es bei größeren/anderen Festivals abläuft, dort kaufen sich ja teilweise riesige Firmen für eine riesige Summe das Recht Food & Drinks komplett anzubieten. Bei uns nicht. Wir bekommen Anfragen von (Food-) Ständen, wählen aus (hat ja keinen Sinn 4 Dönerbuden und nix anderes zu haben) und die müssen dann sehen wie sie klar kommen. Wer halt zu teuer anbietet, der wird vom Publikum links liegen gelassen und er geht zum Nachbarstand. Allerdings sind die meisten der Standbetreiber erfahrene Open-Air Hasen und von daher regelt sich das oft schon im Vorfeld. Die Getränkeversorgung allerdings läuft direkt über uns und unseren Getränkeanbieter, ein langjähriger Partner. Somit können wir auch immer auf die aktuellen Szenevorlieben (Pfeffi, Kirsch und Mexicaner) reagieren….

Wie darf man „direkt über uns“ verstehen Ecke? Ihr Kauf das ganze Zeug ein, lasst es von Bekannten verkaufen und könnt Euch den Großteil des Gewinnes einstecken oder wie ist da die Reglung? Wie sieht es mit Alkoholfreien Getränken aus? Ich z.B. finde es immer unmöglich, dass man für Alkoholfreie Getränke meist höhere Preise als für Bier zahlen muss. Wie denkt Ihr darüber?

Du bist ja detailversessen mein Freund! Also, wir haben eine feste Crew an Leuten, die das Bier, was wir über einen Großhändler beziehen an den Mann & die Frau bringen! Logischerweise gibt es alkoholfreie Getränke, immerhin haben wir ja auch jedes Jahr auch die eine oder andere Straight Edge Band im Programm und wie sagt man bei euch im Ruhrpott: Man kann ja nun auch nicht jeden Tag von früh bis abends immer nur saufen… ich persönlich bin der Meinung dass das billigste Getränk immer ein alkoholfreies sein sollte, allerdings ist das ja leider nicht immer & überall so. Um ehrlich zu sein überfragst du mich da grade wenn ich so aus dem Stegreif sagen soll wie es bei uns ist…Peinlich.

Dann kommen wir mal zum letzten Punkt unseres Gespräches und beschäftigen uns mit dem Thema „Contra Records“. Inwiefern bist diesem Label verbunden und was für eine Tätigkeit führst Du für Contra aus? Nutzt Du auch deine Band Kontakte um Deals / Konzerte für Contra Records an Land zu ziehen?

Ja, ich kenne den Labelmogul und Pfeffikönig Hechti schon seit einer halben Ewigkeit und habe mich seinerzeit sehr gefreut als er den Schritt gemacht hat Contra Records zu gründen. Ich bin ja auch Plattensammler und fand seine Herangehensweise und seine Einstellung „wie“ er eine Platte macht super unterstützenswert. Irgendwie hat er mich dann ab und an um Rat bzw. meine Meinung gebeten und dann ging es irgendwie reibungslos ineinander über dass ich heute so was wie „freier Mitarbeiter“ bei Contra Records bin. Ich kümmere mich um meine kleine News-Rubrik „Ecke’s Contra Punkrock Corner“ die wöchentlich erscheint (www.contra-net.com/corner/index.html), mach ein wenig das Band – Scouting und die Betreuung der Labelbands usw…. Hechti hat ja keinen 10 Mann Betrieb, der Kerl sitzt in seinem Laden in der Kleinstadt und hat von früh bis abends zu tun. Ein verrückter, aber absolut loyaler und feiner Kerl !

Bevor Ich dann zum Ende komme, möchte Ich Dich bitten, uns die Vorzüge des „Pfeffi“ näher zu bringen, denn als ich in Leipzig war, kam Ich ja auch in den Genus dieses Getränkes, was mich aber nicht wirklich überzeugen konnte.
Danke für deine Zeit, die Du dir für das Interview genommen hast.

Frank, du solltest das ja auch nicht wie in euren Ruhrpott-Spelunken scheinbar üblich mit riesigen Schlucken trinken! (Anmerkung Frank: Ich hatte wirklich nur ein kleines Schlückchen probiert und das fand ich schon mehr als Ekelhaft).
Ein Pfeffi ist ein „Likörchen“ – man tastet sich ran und schüttet während des Abends immer mal einen nach! Man bildet sich ein die Dame an der Bar immer noch voll labern zu können denn man weiß schließlich dass man aus dem Mund nicht nach schalem Bier & Tabak riecht, sondern vielmehr lecker nach Pfefferminze! Nein, keine Ahnung warum Pfeffi hier so einen Kultcharakter genießt, es ist halt auch noch so ein DDR-Relikt und war irgendwie – zumindest in der Punkrock Szene – auch schon mal weg vom Fenster, aber seit ein paar Jahren wird das tierisch abgefeiert. Ich sag mal so: Man kann mal ein, zwei trinken, muss aber nicht. Es gibt besseres (und schlimmeres!)!