Septic Tank – Rotting civilisation CD (29.06.2018)

(Rise Above / Soulfood)
Ich bin irgendwann im Deaf Forever Forum durch Zufall auf Septic Tank aufmerksam geworden, wusste aber nicht, wer hinter dem Projekt steckte. Habe mir dann die erste Single auf dem japanischen MCR Label gekauft und mal richtig mit der Band auseinander gesetzt. Septic Tank sind so was wie eine „All Star“ Band aus dem Rise Above Records Umfeld. Die Band besteht größtenteils aus Cathedral Mitgliedern und einem Mitglied von Repulsion. Ursprünglich als Nebenprojekt von Cathedral gegründet, nahm man sich nach deren Ableben jetzt endlich mal Zeit, ein Album aufzunehmen. Aber wer hier jetzt erneut Doom Metal erwartet, liegt vollkommen daneben. Geboten wird feinster Crust Hardcore der wirklich derben Schule. Nicht so ein D-Beat Melokram ala Tragedy, sondern schöne alte Schule nur voll in die Fresse, die ersten Earache oder Nuclear Blast Releases kennen die Herren definitv auswendig. Die gestandenen Herren haben sich die besten Einflüsse der Achtziger zu Eigen gemacht und holzen sich durch 18 Songs schierer Brutalität. Lee Dorian hat ja schon bei Napalm Death in deren glohrreicher Frühphase gebrüllt und hat das nicht verlernt. Zwar grunzt er nicht mehr, sondern bietet eher eine akzentuiertere Version des Gebrüllls, das mich immer noch an mittlere Cathedral erinnert, aber doch sehr dynamisch rüberkommt. Holzen heisst hier auch nicht, dass die Band nur Vollgas gibt, nein, es werden auch langsame, eher Celtic Frost/ Hellhammer beeinflusste Songs gespielt. Das lockert das Album angenehm auf und macht die ganze Distanz zu einem absoluten Hörvergnügen. Die Songs variieren zwischen 1 minütigen Kloppern bis zu über 4 minütigen Sludgenummern, aber immer schön wütend. Natürlich darf man keine Innovationen erwarten, dafür werden zu viele Riffs und Parts bei Discharge, Heresy oder Siege geklaut, „Treasurers of Disease“ ist das beste Beispiel, aber das Energielevel stimmt einfach. Teilweise kommen noch Motörhead Riffs, wie in „Digging your own Grave“, dazu. Natürlich auf 45 runtergeschrubbt, aber passt auch voll ins Konzept. Eigentlich muss man zu der Platte gar nicht viel schreiben, sie ist eine großartige Hommage an den englischen Krachsound der Achtziger mit einer modernen, aber räudigen Produktion. Ghettoblaster aufdrehen, Bier aufreißen, Punkerparty läuft. 2 ROLAND

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