Mad Butcher Records)
Das zweite Album des Trios aus Kalifornien. Ich habe vorher noch nie irgendwas gehört von Sharp Shock und war völlig von den Socken als ich einige Tracks des Albums hörte, speziell „dancing all night“, „real life“ oder „nuclear family“, weil das so unglaublich britisch klang. Bei der in solchen Fällen anstehenden Recherche stellte sich dann heraus, daß 2 Drittel der Band auch aus England kommen und sich dies auch mehr als offensichtlich in ihrer Musik wieder findet. Schon nach ein paar Takten ist man sofort bei the Jam, Clash, Stiff Little Fingers und vielen anderen Punkbands mit einer gewissen Pop-Attitüde Ende der 70er Jahre und wundert sich vielleicht über die Brücke, die hier geschlagen wird zu Bad Religion, Descendents und anderen ebenfalls nicht mehr ganz so zeitgeistigen Bands aus den Staaten. War das Vorgängeralbum „unlearn everthing“ noch durch und durch wie eine Abschlußarbeit zu britischer 2nd Market Popmusik der späten 70er, ist man hier eher Richtung kalifornischer Powerpop unter britischem Einfluß unterwegs. Immer noch großartig aber leider nicht mehr ganz so gewaltig und unique wie der Vorgänger, auch wenn es im Promowisch heißt, die Band habe hier erst zu sich selbst gefunden. Trotzdem finden sich mit o.g. Songs genau die Stücke wieder, die Paul Weller heute nicht mehr zustande bringen würde in seinem bekackten Strickpullover…Um all dies zu belegen höre sich der geneigte Leser Durch dieses Album: https://sharpshockband.bandcamp.com/releases
Trotzdem möge bitte jeder, der sich auch nur ein wenig für britischen spät-70er Punkrock interessiert einmal bei youtube oder sonst wo nach dieser kolossal unterrepräsentierten Band sehen. Obwohl es meiner Meinung nach im Vergleich zum Vorgänger das schwächere Album ist: immer noch ne sehr gute 2….und sehr gut angelegtes Geld….Kai