(Wolverine Records)
Psychobilly Punkrock Metal Crossover aus Boston (USA) der etwas eigenwilligeren Art. Die Band, rekrutiert aus Mitgliedern der Guts,Uglies,Rockaholics und anderen, besteht seit 2018 und bedient vordergründig Psychobillyfreunde der etwas härteren Gangart. Sänger Billy Moonbeam, der angeblich die letzten 18 Jahre wegen Raubüberfalls eingesessen hat – ein muskelbepackter, kahler, vollflächig tättowierter und recht einschüchternd wirkender, extrem übellauniger Zeitgenosse pöbelt und randaliert sich durch 13 Tracks irgendwo zwischen Klassischem Psychobilly der Anfänge und wahnwitzigen Hardcore Wutausbrüchen alles flankiert durch einen munter vor sich hin galoppierenden Slapbass und finstere Stomgitarrenriffs meist in Moll…Läuterung sieht in meinen Augen schon ein wenig anderes aus; „fuck u,fuck u, and fuck society, fuck u, fuck u and fuck the world too“ – ein kleiner lyrischer Ausschnitt aus „wasted youth crew“,Track 11 und neben dem Titelsong und der Ronnie Self Coverversion von „Bopalena“ die wohl schrillste Nummer auf dem Album.
Auch beim Sichten der Videoauftritte von Mr Moonbeam fragt man sich mitunter, was wohl im Kopf des Bewährungshelfers (falls es denn einen gibt) vorgehen mag, während er seinen Schützling greinend und den Baseballschläger schwingend bei Youtube bewundert…für Psychobilly, einem sonst doch eher monochromen Musikstil bietet dial M for murder schon einen recht hohen Unterhaltungswert auch wenn ich ein wenig hin und her gerissen bin. Das Resozialisierungskonzept scheint hier auf jeden Fall nicht so doll gegriffen zu haben. Aber wer wird in 18 Jahren Knast auch zu einem zweiten Cat Stevens? Und wer braucht das auch? Musikalisch ist das jedenfalls ne sehr gute 2, bleibt zu hoffen, das bis zum nächsten Album nicht wieder jemand im Knast landet…Kai
Antworten