(www.majorlabel.de)
„Post-Punk from Leipzig“. Sagt man über sich. Post Punk? Großes Feld. Unübersichtlich, verwaschen. Meist elektronisch verkopfter New Wave mit atmosphärischer Gothic-Note. Oder umgekehrt. Einstmals weniger als selbstständige Genre-Titulierung gewählt, sondern eher als künstlerische Distanzierung zum schnöden Punk genutzt. Schnee von gestern: Punk hat Post Punk längst überlebt und ist alive & kicking, während Post Punk als staubiges 80er Etikett gilt. Erste Fehlermeldung: Trifft auf STATIC MEANS nicht zu, deren 9-Song Debüt LP (2016 gab es bereits die „Can’t cope“ 7“, davor noch ein Demo) klingt erfrischend und eisklar wie peitschender Schneeregen, bedrohlich wie die Eiger-Nordwand und ein nachtschwarzer Atlantik, bodenlos wie ein Fässchen Absinth. Der Blutdruck schießt nach oben, der Gemütszustand richtet sich häuslich im Keller ein. E-X-Z-E-L-L-E-N-T. Eine massiv-treibende Rhythmus-Sektion sorgt für den Power-Drive, läßt keine Beliebigkeit zu. Flirrend-verspielt schiebt sich ein Synthesizer begleitend ins Spiel …und über allem thront dieser sirenenhafte Gesang! Mythisch-klagender Frauengesang (hier extrem gekonnt…Chapeau!) zerrt auch 2018 ganz resolut die üblichen Vergleichs-Schubladen auf: SIOUXSIE, X-MAL DEUTSCHLAND, HYSTERIA & Co. Was nur als hochgradiges Kompliment genützt werden sollte, Copy-Cats können speziell in diesem Metier ganz brachial auf die weiß geschminkte Nase fallen. Klappt hier wiegesagt auf sehr gekonnte Weise, auf „No lights“ wird lediglich ein roter Faden aufgenommen, nicht leichtsinnig kopiert. Fazit: Wer oben Genannte sowie 45 GRAVE und VÄNNA INGET in sein dunkles Herz geschlossen hat, findet auch bei STATIC MEANS die gewünschte Finsternis. PARADISE