Malasaners – CD/LP (18.05.2018)

(Wolverine Records)
„Whiskey-getränkter Irish-Speedfolk, gepaart mit klassischer Rockmusik..“. So schreibt der Info-Waschzettel. „Speedfolk“ läßt den Laien zunächst Schlimmes befürchten, klingt bedenklich nach Hochgeschwindigkeits-Gefiedel im DURACELL-Galopp; „klassische Rockmusik“ schiebt gähnende Schnarchnasigkeit in den Raum. Unbegründete Furcht: Die aus Madrid stammende, nun in Bamberg ansässige, Kapelle liefert auf Album # 3 solide Celtic Folk Tunes mit dezenten Punk Basics. „Solide“ ist hierbei klar positiv besetzt, steht für traditionelle Spielweise ohne experimentelle Ausrutscher, auf buntgesprenkeltem Instrumentarium: Geige, Gitarre (elektrisch/stromlos), Banjo, Bass und Drums. 13 Songs in englischer Sprache, herzhaft vorgetragen, im Piraten-Modus unterwegs und mit robuster Working Class Attitude zünftig gedeckelt. Liebeserklärung an Paris inklusive. Geht immer. „Footprints“ erinnert in Sound und Text des öfteren an eine maritime Version der STREET DOGS, speziell „Long live the glory“ hat eine heftige Boston-Note. Hymnisch, raubeinig, mitreissend. Zwischendrin sorgt die obligatorische Ballade („But not today“) für eine ergreifende Verschnaufpause, Gänsehaut möglich. Nicht nur für Branchen-Insider, Leprechauns und diebische Seefahrer ein Pflichttermin, auch der Ortsfremde (mit leichten Celtic-Sympathien) kommt hier auf den Geschmack. Ein Album mit einem Garantie-Versprechen: CD in den Player, Whiskey ins Glas, gute Freunde in die Runde und nichts kann mehr schief gehen. Ganz fest versprochen, alle Angaben mit Gewähr. Man möchte gleich losziehen und die spanische Armada versenken. Oder zumindest ein Irish Pub trockenlegen. Sláinte! PARADISE